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Europaweit erster Cat Radlader 966K XE bringt nach Komplett-Rebuild wieder vollen Einsatz

Was bei Zeppelin in Deutschland 2004 begann, hat seitdem immer mehr Nachahmer gefunden: Unternehmen, die eine Baumaschine nicht nur für eine kurze Einsatzperiode begrenzt nutzen wollen, sondern mithilfe einer gründlichen Grundüberholung – im Fachjargon auch Rebuild genannt – länger Output aus den Maschinen herausholen. Der positive Effekt geht aber noch viel weiter: Ressourcen werden geschont. Wer Baumaschinen professionell instand setzen lässt und somit auch älteren Geräten eine Chance für ein weiteres Maschinenleben gibt, verbraucht weniger Rohstoffe sowie Energie und erzeugt weniger Emissionen.

Ein weiterer überaus angenehmer Begleiteffekt: Man schont den Geldbeutel, wenn mit der Überholung eine Baumaschine in einen neuwertigen Zustand versetzt wird, ohne Abstriche bei der Leistung machen zu müssen. Das alles war auch der Antrieb für die Schwenk Sand & Kies Nord GmbH & Co. KG und ihren Betrieb in Schlagsdorf/Guben, einen Cat Radlader 966K XE in die Hände des Zeppelin Service der Niederlassung Cottbus zu geben, um mit dem Arbeitsgerät seit Januar wieder für zukünftige Aufgaben in die Vollen gehen zu können.

21.824 Betriebsstunden hatte die Baumaschine von 2014 bis 2022 absolviert – und das hatte Spuren hinterlassen. Unausweichlich nach dieser Zeit waren die typischen Abnutzungserscheinungen. Denn der Radlader musste die ersten Jahre während eines Drei-Schicht-Betriebs konstant hohe Leistung am Standort Trabitz bei Calbe abliefern. Dabei war er in der Rückverladung gefordert. Das änderte sich, als er zuletzt im Ein-Schicht-Betrieb am Standort Guben Ladetätigkeiten in der Gewinnung übernahm.

Weil eine lange Nutzungsdauer der Schlüssel für hohe Produktivität ist, wollte auch das Management der Schwenk Sand & Kies Nord Sicherheit darüber haben, wie zuverlässig ihr Arbeitsgerät nach der kompletten Überholung funktioniert. Schließlich wird ein weiteres Maschinenleben mit 15.000 bis 20.000 Betriebsstunden anvisiert. Bevor die Zeppelin Servicetechniker in der Werkstatt Cottbus Hand an den Radlader anlegten, musste geklärt werden, ob sich die Maschine angesichts ihrer hohen Betriebsstunden für eine vollumfängliche Überholung eignet. Denn bei dem Cat 966K XE handelt es sich um das erste Radlader-Modell, welches das Rebuild-Programm in Europa durchlaufen hatte. „Die besondere Anforderung, einen Radlader einer solchen Instandsetzung zu unterziehen, besteht darin, dass das Gerät aus viel mehr beweglichen Komponenten besteht als beispielsweise ein Muldenkipper. Hinzu kam noch im Fall des Cat 966K XE die Aufarbeitung von deformierten Verkleidungsteilen und Komponenten“, erklärt Zeppelin Serviceleiter Oliver Kutscher.

Dies erforderte, den Maschinenzustand so exakt wie möglich zu erfassen. So wurden die Maschinenhistorie sowie Ölanalysen konsultiert, um den Verschleißzustand zu bestimmen. Nötig waren ein fein abgestimmtes Vorgehen und eine Planung aller erforderlichen Arbeitsschritte während der Aufbereitung, die mit dem Kunden besprochen wurden. Entsprechende Vorlaufzeiten ergaben sich auch aufgrund der aktuell längeren Lieferzeiten, welche die Mitarbeiter für die Überholung einkalkulieren mussten.

Kommt gerade frisch aus der Zeppelin Werkstatt Cottbus: der Cat 966K XE (Foto: Zeppelin)

Involviert waren Außendienstmeister Sven Altmann, der Servicetechniker Thorsten Barucak sowie die Azubis Franz Martin, Ian Kossatz und Oskar Schulz. Sie konnten auf ihre Expertise am gelben Eisen zurückgreifen. Die Zeppelin Niederlassung Cottbus hatte sich erstmals 2010 an ein Komplett-Rebuild gewagt, als es galt, zwei Geländetieflader T70 auf Basis eines Cat Scrapers 657E zu überholen. Rebuilds zählen inzwischen zum festen Bestandteil des Zeppelin Servicegeschäfts. „Unsere Servicetechniker sind durch die vielen Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten sehr versierte und routinierte Schrauber. Wenn erfahrene Kollegen, die ihr Handwerk verstehen, und junge Facharbeiter sowie Auszubildende Hand in Hand zusammenarbeiten, wird ein Rebuild auch immer zu einem besonderen Lerneffekt für den Nachwuchs, weil sie tief in die Technik einer Maschine einsteigen und die Zusammenhänge von Mechanik, Hydraulik, Elektronik und Elektrik verstehen“, so Oliver Kutscher.

Dass eine Instandsetzung immer auch echtes Teamwork und eine enge Zusammenarbeit bedeutet, zeigt sich außerdem daran, wie viele Fachbereiche, Abteilungen und Mitarbeiter bei Zeppelin involviert waren. Support gab es seitens Servicevertrieb und STS (Service-Technik-Schulung). Um die Motor- und XE-Getriebe-Instandsetzung kümmerte sich die Niederlassung Frankenthal. Die Hydraulikspezialisierung in Bremen wurde bei der Instandsetzung der Hydraulikpumpen mit ins Boot geholt. Weil das Hubgerüst aufbereitet werden musste, arbeiteten dieses die Servicekollegen der Niederlassung Berlin-Schenkendorf auf. Und die 2.990 Millimeter breite Performanceschaufel Klasse zwölf knöpfte sich wiederum der Lieferant Resch-Ka-Tec vor.

Als wäre nichts gewesen hat der Radlader nach dem Rebuild bereits 700 Betriebsstunden absolviert. Hier mit Jörg Neugebauer, Schwenk Produktionsleiter, Marcus Leonhardt, Prokurist bei Schwenk, und Oliver Kutscher, Zeppelin Serviceleiter (v.l). Auf dem Radlader Veit Hett, Fahrer bei Schwenk (Foto: Zeppelin)

Wert legte die Schwenk Sand & Kies Nord außerdem auch darauf, einen Full Service nach erfolgter Inbetriebnahme zu erhalten. Des Weiteren sollte die Baumaschine eine Sonderlackierung in den Hausfarben Weiß-Rot bekommen, um zur Corporate Identity der Schwenk-Baustoffgruppe zu passen. Das galt für alle Komponenten der Baumaschine – das typische Caterpillar-Gelb sollte nirgendwo zum Vorschein kommen. So viel zu den optischen Kundenwünschen, die Zeppelin realisiert hat. Was die weitere Ausstattung in puncto Komfort und Sicherheitsfeatures betraf, sollte die Baumaschine noch ein Upgrade erhalten. So bekam die Kabine einen neuen Fahrersitz, analog der M-Serie, mit aktiver Sitzklimatisierung. Das Radio wurde auf DAB umgerüstet. Zudem wurden LED-Scheinwerfer inklusive Fahrlicht verbaut. Ein auf Breitbandfrequenz basierender Rückfahralarm wurde installiert. Ein 360-Grad-Kamerasystem trägt außerdem zu einem höheren Sicherheitsstandard bei. Nachgerüstet haben die Zeppelin Mitarbeiter darüber hinaus eine Zentralschmieranlage sowie eine Waage samt Drucker und Telematik, um die Wiegedaten gleich zu erfassen. Das alles kam noch obendrauf, denn um die Vorgaben für ein zertifiziertes Rebuild zu erfüllen, werden bis zu 7.000 Teile ausgetauscht und zugleich elementare technische Neuerungen umgesetzt, die in der Zwischenzeit Eingang in die Serie gefunden haben. Schraube für Schraube, Kabel für Kabel, Schalter für Schalter: Das sind nur die kleinen Bauteile, die im Zuge der Operation Rebuild von den Monteuren ausgewechselt werden. Die großen Komponenten betreffen den kompletten Motorblock, die Getriebe und die Achsen.

Um sicherzustellen, dass Kunden ein neuwertiges Gerät erhalten, werden bis zu 350 Tests und Inspektionen durchgeführt. Zu guter Letzt gibt es eine neue Seriennummer, die für eine gründliche Überholung steht und dafür, dass die überholte Maschine den Cat Standards entspricht und auch hält, was Zeppelin dem Kunden Schwenk versprochen hat: Nach nunmehr einem halben Jahr Kiesgrubenbetrieb wurden 700 Betriebsstunden ohne Probleme von dem Cat 966K XE erfolgreich absolviert.

Quelle: Zeppelin Baumaschinen GmbH

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