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Jahrestagung der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft (DBG) in Halle/Saale

Die wissenschaftliche Konferenz „Böden – divers & multifunktional“, zu der mehr als 600 Teilnehmende vom 2. bis 8. September in Halle (Saale) erwartet werden, zeigt das breite Spektrum der Bodenforschung und thematisiert insbesondere die Themen Bodengesundheit und Bodenschutz.

Neben einer Vielzahl von wissenschaftlichen Vorträgen und Diskussionsformaten gibt es ein vielfältiges Rahmenprogramm mit Exkursionen, einer Kunstausstellung sowie einem Backwettbewerb: „Wer bäckt das schönste und wohlschmeckendste Bodenprofil?“. Veranstaltet wird die Tagung von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) im Auftrag der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft (DBG).

Gesunde Böden sind überlebenswichtig

Klimawandel, Wasserkrise und Ernährungsunsicherheit sind globale Herausforderungen und haben eines gemeinsam: Ihnen kann nur mit nachhaltigen und umweltgerechten Konzepten begegnet werden. Gesunde Böden sind hier besonders wichtig. Als Bestandteil komplexer Ökosysteme sind sie in ihren natürlichen Eigenschaften ausgesprochen divers und stehen in Wechselwirkung mit ihrer Umwelt.

Der Ackerboden – Boden des Jahres 2023. Wegen seines hohen Flächenanteils ist er vielen Nutzungskonkurrenzen und Gefährdungen ausgesetzt (Foto: André Künzelmann/UFZ, Montage: Susanne Döhler/UFZ)

Für den Menschen liefern Böden wichtige Ökosystemleistungen: Sie sind Nahrungsmittelproduzent, der größte terrestrische Kohlenstoffspeicher der Welt und somit sehr wichtig für den Klimaschutz. Sie speichern und filtern Wasser, tragen somit entscheidend zum Hochwasserschutz bei und sorgen für sauberes Trinkwasser. Zudem beherbergen sie eine hohe Artenvielfalt, die unter anderem Motor für die Nährstoffversorgung der Pflanzen ist. Den Boden zu schützen und seine Funktionen zu erhalten, sollte also das Ziel jeder Art der Bodennutzung durch den Menschen sein.

Diese Multifunktionalität der Böden steht im Zentrum der wissenschaftlichen Fachtagung, zu der sich in Halle mehr als 600 Expertinnen und Experten treffen werden. Bei der öffentlichen Festveranstaltung am 5. September stehen die politische Verankerung des Bodenschutzes und die Rolle der Wissenschaft im Mittelpunkt. Als Gastredner dazu werden der ehemalige niederländische Landwirtschaftsminister und Präsident des EU-Agrarrates, Professor Cees Veerman, sowie der Leiter der Abteilung Wasser und Boden beim Umweltbundesamt, Dr. Christoph Schulte, erwartet.

Neben dem umfangreichen Vortragsprogramm der Tagung gibt es auch spezielle Veranstaltungen für Nachwuchswissenschaftler:innen, in denen es zum Beispiel um Karriereplanung geht. Außerdem führen Exkursionen die Teilnehmenden in verschiedene Regionen Mitteldeutschlands und thematisieren die dortigen Herausforderungen – etwa im Kontext von Land-, Forst- und Wasserwirtschaft, der fiskalischen Bodenschätzung und -Bewertung oder dem Klimaschutz. Im Fokus stehen aber auch Aspekte wie Biodiversität in Böden, Bergbaufolgen sowie die Landschaftsentwicklung in ländlichen Räumen und städtischen Verdichtungszonen. Auch Schnittstellen zur Archäologie werden beleuchtet: Ausgrabungen an einer Höhensiedlung der Bronze- und Eisenzeit im mittleren Saaletal bei Jena offenbaren, wie überraschend früh der Mensch in die Natur eingegriffen und dabei den Boden mit bleibender Wirkung verändert hat.

Ein besonderes Highlight jenseits des wissenschaftlichen Tagungsprogramms verspricht der Backwettbewerb „Soil Profile Cake Contest“ zu werden. Teilnehmende der Tagung können ihrer Kreativität freien Lauf lassen und einen „Bodenprofilkuchen“ backen. Die Kuchen werden am 2. September ausgestellt und durch die Bäcker:innen in einer kurzen Profilansprache erklärt. Die Jury bewertet die Profilkuchen nach bodenkundlichen und kulinarischen Gesichtspunkten und vergibt einen Preis. Im Anschluss werden die Kuchen zum Verzehr angeboten. Eine begleitende Kunstausstellung, bei der nach Halle eingeladene Künstler:innen ihre Werke präsentieren, rundet das Rahmenprogramm ab.

Tagungsprogramm

Quelle: UFZ

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