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Wie entwickelt sich der Wasserhaushalt?

Projekt liefert wichtigen Beitrag zur Standortkartierung im Wald.

Um Veränderungen beim Wasserhaushalt an Waldstandorten unter Berücksichtigung der Klimaerwärmung und Einfluss verschiedener Baumarten darzustellen, hat ein Forschungsverbund Wege aufgezeigt, die Wasserhaushaltsansprache dynamisch mit einem Wasserhaushaltsmodell zu berechnen. Das Vorhaben wurde aus dem Waldklimafonds der Bundesministerien für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und für Umwelt, Naturschutz nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gefördert.

Trockenheit im Wald ist nach den Dürrephasen der letzten Jahre zu einem zentralen Thema in der Forstwirtschaft geworden. Mit dem Klimawandel muss hierzulande häufiger mit Trockenperioden gerechnet werden. Der Wasserhaushalt wird so zu einer wichtigen Kenngröße für die Anbaueignung von Baumarten. Wie dringend der Handlungsbedarf ist, wird beim Blick auf die bisherige Standortkartierung deutlich, die den Wasserhaushalt nur statisch einschätzt.

Dynamisch statt statisch

Ein Forschungsverbund unter der Leitung der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft hat in dem Forschungsprojekt das Modell LWF-Brook90 derart verbessert, dass sich der Wasserhaushalt für Waldstandorte nun räumlich hochaufgelöst und dynamisch hinsichtlich des Klimawandels abbilden lässt.

Breites Spektrum an Parametern

Dabei bezogen die Bayern, die bei der umfangreichen Modellierung intensiv mit der Nordwestdeutschen Forstliche Versuchsanstalt, der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg und der Abteilung Physische Geographie der Uni Hamburg zusammenarbeiteten, ein breites Spektrum an Parametern ein: angefangen von täglicher Niederschlagsverteilung und -menge bis hin zu den Bodeneigenschaften und den entsprechenden pflanzenverfügbaren Wassermengen. Durch die Einbeziehung der unterschiedlichen Durchwurzelungstiefen, Blattleitfähigkeiten, Verdunstungs- und Abflussraten der wichtigsten Nadel- und Laubbäume und deren Blatt- und Stammflächenindices wurde auch der Einfluss der Baumarten auf den Wasserhaushalt berücksichtigt.

Auf alle Waldstandorte übertragbar

Tests des neuen Modells mit den unterschiedlichen Standortsdaten der beteiligten Projektpartner und an Intensivmessflächen in Bayern ergaben, dass nun nicht nur die flächendeckende Modellierung des Wasserhaushaltes an allen Waldstandorten möglich ist, sondern mit Hilfe regionaler Witterungsvorhersagen auch eine kurzfristige Darstellung der jeweils aktuellen Bodenfeuchte. Eine weitere Option besteht in der Weiterentwicklung zu baumartenspezifischen Wasserhaushaltsmodellierungs-Instrumenten zur länderübergreifenden Nutzung in Standortkartierungsprogrammen.

Forstlicher Forschungsbericht

Neben den vorliegenden Abschlussberichten wird Ende August im Forstlichen Forschungsbericht München Nr. 224 eine weitere detaillierte Zusammenfassung erscheinen. Diese kann über Förderverein Zentrum Wald Forst Holz Weihenstephan e.V. (info(bei)foerderverein-forstzentrum.de) bestellt werden.

Quelle: FNR

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