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Basel setzt auf „grünen“ Asphalt für klimaverträglichen Straßenbau

Der Asphalt ist „CO2-negativ“, enthält zu 50 Prozent Recyclingasphalt und zu zwei Prozent Pflanzenkohle und soll dazu beitragen, den CO2-Fußabdruck des Straßenbaus in der Schweizer Stadt beträchtlich zu senken.

Das Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons Basel-Stadt hat zusammen mit einem Basler Institut für Baustofftechnologie einen CO2-negativen Asphalt entwickelt. Er bindet dank Pflanzenkohle mehr CO2, als er verursacht. Der hochwertige Straßenbelag soll den CO2-Fußabdruck des Basler Straßenbaus erheblich reduzieren. Jährlich könnte Basel-Stadt damit rund 450 Tonnen mehr CO2-Äquivalent dauerhaft in den Basler Straßen einlagern, als die Asphalt-Produktion verursacht.

Bis 2037 soll Basel-Stadt seine Treibhausgas-Emissionen auf Kantonsgebiet auf Netto-null senken. Der im Straßenbau eingesetzte, herkömmliche Asphalt verursacht Treibhausgas-Emissionen. Asphalt erfüllt die zahlreichen Belagsanforderungen für befahrene Straßen. Der Kanton möchte Straßen deshalb nur wo nötig sanieren und Asphalt sparsam, rückbaubar und sortenrein einsetzen und wiederverwenden. Wenn saniert werden muss, werden mit Pflanzenkohle versetzte Straßenbeläge, sogenannter „grüner“ Asphalt, künftig den CO2-Fußabdruck des Basler Straßenbaus reduzieren.

Von hoher Qualität und „langlebig“ – Gute technische Eigenschaften erfüllen alle Anforderungen der Schweizer Asphaltnormen

Foto: Kanton Basel-Stadt

In Basel produziert IWB in einer eigenen Anlage zertifizierte Pflanzenkohle aus Grüngut unter Sauerstoffausschluss. Die dabei freiwerdende Wärme wird für das Fernwärmenetz genutzt. Die verbleibende Pflanzenkohle besteht aus dem Kohlenstoffanteil des CO2, welches die Pflanze der Umwelt während ihrem Wachstum entzogen hat. Das CO2 wird so dauerhaft der Atmosphäre entzogen. Im Rahmen eines Forschungsprojekts haben das Tiefbauamt Basel-Stadt und das Institut für Baustofftechnologie ViaTec Basel AG verschiedene Asphaltmischungen mit unterschiedlichem Pflanzenkohleanteil entwickelt und getestet. Es zeigte sich: Der Pflanzenkohle-Asphalt ist von hoher Qualität, zeigt gute technische Eigenschaften, erfüllt alle Anforderungen der Schweizer Asphaltnormen und ist „langlebig“. Die Kosten für einen Straßenbelag mit Pflanzenkohle sind geringfügig höher als bei einem Standardbelag.

Das Tiefbauamt Basel-Stadt hat den Belag seit 2022 auf einem Recyclingbaustoff-Umschlagplatz in der Praxis erprobt. Eine Versuchsfläche von 450 Quadratmetern erhielt eine tragende Asphaltschicht aus 50 Prozent Recyclingasphalt und zwei Prozent Pflanzenkohle. Die Ergebnisse sind äußerst positiv: Eine Tonne der neuen Asphaltmischung bindet dauerhaft ein Äquivalent von 50 Kilogramm CO2. Insgesamt wurde auf der Versuchsfläche rund anderthalb Tonnen CO2 mehr gebunden, als bei der Materialgewinnung, Herstellung, Transport und dem Einbau insgesamt freigesetzt wurden. Der Belag ist somit sogenannt „CO2-negativ“ – ein Meilenstein auf dem Weg zum klimaverträglichen Straßenbau. Versuche mit Pflanzenkohle im Asphalt fanden auch bereits im Ausland statt. Nun wird es auch in Basel möglich sein, die Technologie großflächig einzusetzen, wie der Kanton gegenüber Medien bekannt gab.

Flächendeckender Einsatz vorgesehen

Foto: Kanton Basel-Stadt

In einem nächsten Schritt wird das Tiefbauamt Basel-Stadt in Zusammenarbeit mit regionalen Belagsmischwerken die Herstellung der Belagsmischung vereinfachen. Die beiden Tiefbauämter Basel-Landschaft und Basel-Stadt haben vereinbart, ihr Wissen und die Erfahrungen zum Pflanzenkohle-Asphalt laufend auszutauschen.

Künftig möchte das Bau- und Verkehrsdepartement Basel-Stadt Pflanzenkohle-Asphalt bei notwendigen Straßensanierungen möglichst flächendeckend einsetzen. Dabei gilt es, die jeweiligen technischen Anforderungen der Straßen und Plätze zu berücksichtigen. Ausgehend vom durchschnittlichen Bauvolumen der letzten Jahre könnte Basel-Stadt damit jährlich rund 1.250 Tonnen CO2-Äquivalent dauerhaft in den Basler Straßen einlagern. Rund 450 Tonnen mehr als die durch den Straßenbau ausgelöste Asphalt-Produktion verursacht.

Quelle: Kanton Basel-Stadt

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