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Fast jedes zweite Unternehmen spendet ausrangierte Elektrogeräte an wohltätige Organisationen

Anteil hat sich seit 2020 fast verdoppelt – 20 Prozent verschenken gebrauchte Notebooks, Monitore und Co. an die Belegschaft – Aber: Jedes zehnte Unternehmen entsorgt Altgeräte auch mit dem normalen Gewerbeabfall.

Die Belegschaft wird mit neuen Smartphones ausgestattet, Drucker abgeschafft, Monitore erneuert: Wenn in Unternehmen funktionsfähige Elektrogeräte ausrangiert werden, wird ihnen in vielen Fällen ein zweites Leben verschafft. Die Spendenbereitschaft ist hoch: 45 Prozent der Unternehmen in Deutschland überlassen Elektroaltgeräte wohltätigen Organisationen.

Im Jahr 2020 waren es noch 24 Prozent. Bei vielen Initiativen oder Vereinen kann man gebrauchte, noch funktionsfähige Geräte abgeben, von dort werden sie dann zum Beispiel an Schulen, Jugendprojekte oder Bedürftige weitergegeben. Naturschutzorganisationen sammeln alte Geräte ein und verwenden die Erlöse für Umwelt- oder Nachhaltigkeitsprojekte. Auch der Anteil der Unternehmen, die ausrangierte IT an ihre Mitarbeitenden verschenken, ist gegenüber 2020 gewachsen: von 14 auf 20 Prozent.

Das sind die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage unter 506 Unternehmen ab 20 Mitarbeitenden im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. „Insbesondere durch den Digitalisierungsschub im Zuge der Corona-Pandemie haben sich viele Unternehmen neue Geräte angeschafft und alte ausrangiert. Die Bereitschaft, funktionsfähige Altgeräte abzugeben, ist hoch“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.

Interesse an Refurbished-IT gewachsen

In der Regel kombinieren die Unternehmen verschiedene Möglichkeiten der Wiederverwendung, Verwertung und Entsorgung. Eine Mehrheit von 63 Prozent sorgt für die fachgerechte Entsorgung der Geräte, 30 Prozent lagern sie ein, um sie zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal nutzen zu können. Auch schaffen nicht alle Unternehmen ihre IT oder Teile davon per Kauf an: 17 Prozent leasen Geräte und geben sie entsprechend an den Verleiher zurück. „Ungenutzte Geräte sollten möglichst bald wieder zum Einsatz gebracht werden. Es macht keinen Sinn, Altgeräte so lange aufzubewahren, bis sie nur noch verschrottet werden können“, sagt Rohleder. „In den normalen Abfall gehören sie aber auch dann nicht.“ Jedes zehnte Unternehmen (11 Prozent) gibt allerdings an, Elektroaltgeräte mit dem normalen Gewerbeabfall zu entsorgen.

Ein kleinerer Anteil von Unternehmen verkauft auch funktionsfähige, ausrangierte Elektrogeräte: Acht Prozent überlassen sie Mitarbeitenden zu vergünstigten Preisen, vier Prozent verkaufen sie extern weiter und ebenso viele verkaufen ihre Elektroaltgeräte an Dienstleister zur Wiederaufbereitung. Von diesen werden die Geräte gesäubert und technisch überholt, und gehen anschließend wieder in den Verkauf oder Verleih. Unter den Verbrauchern ist das Interesse an so dieser sogenannten Refurbished-IT zuletzt gewachsen: Jeder und jede Achte (13 Prozent) hat gemäß einer Bitkom-Umfrage von Januar 2022 schon einmal ein solches Gerät gekauft. Unter den Unternehmen sind es erst vier Prozent, wie die Bitkom-Studie „Digitalisierung und Nachhaltigkeit in der Wirtschaft“ kürzlich ergeben hat.

Hinweis zur Methodik

Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 506 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ für die Gesamtwirtschaft. Die Frage lautete: „Wie geht Ihr Unternehmen in der Regel mit noch funktionsfähigen Elektrogeräten um, die nicht mehr gebraucht werden?“

Quelle: Bitkom e.V.

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