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„Reparieren statt Wegwerfen“: Neue Studie zeigt Umgang mit defekten Elektrogeräten

Jährlich 436.548 Tonnen Elektroschrott verursachen deutsche Haushalte, indem sie defekte Geräte nicht reparieren lassen, sondern entsorgen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage der imug Beratungsgesellschaft im Auftrag des Spezialversicherers Wertgarantie.

Die Studie zeigt: Knapp die Hälfte aller untersuchten Geräte weisen innerhalb der ersten zehn Jahre einen Defekt auf, der zur Funktionsunfähigkeit führt. 78 Prozent der Befragten entscheiden sich in diesem Fall gegen eine Reparatur, auch wenn diese möglich wäre. Bei nicht vorgenommener Reparatur entsorgen anschließend 84 Prozent das funktionsunfähige Gerät, was zu großen Mengen an Elektroschrott führt.

Reparaturen sind ein wichtiger Faktor zur Einsparung von Elektroschrott

Weshalb entscheiden sich Verbraucher mehrheitlich gegen eine Reparatur defekter Geräte? Jeder Dritte bezeichnet zu hohe Reparaturkosten als ausschlaggebend, 43 Prozent nennen Neuanschaffungen als Grund gegen eine Reparatur.

In 84 Prozent der Fälle, in denen sich Verbraucher gegen eine Reparatur entscheiden, werden die defekten Geräte anschließend entsorgt, was dazu führt, dass in Deutschland pro Stunde rund 50 Tonnen Elektroschrott produziert werden. Eine Menge, die sogar das Leergewicht eines Mittelstreckenflugzeugs (etwa 42 Tonnen) übersteigt.

„Der stetig wachsende Berg von Elektroschrott ist ein globales Problem mit schwerwiegenden Folgen für die Umwelt“, warnt Wertgarantie-Vorstand Konrad Lehmann. „Die Studienergebnisse belegen das große Umweltschutz-Potenzial, das in Geräte-Reparaturen steckt. Im Jahr 2020 wurden dadurch für alle Haushalte in Deutschland insgesamt bereits 217.160 Tonnen Elektroschrott vermieden.“

Versicherungen tragen zu nachhaltigerem Konsumentenverhalten bei

Foto: Wertgarantie Beteiligungen GmbH

Eine zentrale Botschaft der Studie lautet: Je mehr Elektrogeräte repariert werden, desto mehr Elektroschrott kann vermieden werden. Dabei hätte bereits ein kleiner Anstieg der Reparaturhäufigkeit einen großen Einfluss auf die Elektroschrottmenge: Wenn sich die aktuelle Reparaturhäufigkeit (von durchschnittlich 22 Prozent) um ein Viertel auf 27,5 Prozent erhöhen würde, könnten allein in Deutschland schon mehr als 100.000 Tonnen Elektroschrott vermieden werden.

Lediglich zwei Prozent der Deutschen schließen aktuell eine Versicherung für ihre Elektrogeräte ab, die im Schadensfall für eine Reparatur aufkommt – dabei tragen Geräteversicherungen dazu bei, die Lebensdauer von Geräten zu verlängern und Ressourcen zu schonen. Wertgarantie konnte im Jahr 2020 eine Reparaturquote von 75 Prozent aufweisen – das heißt, in drei von vier Fällen konnte ein Schaden mit einer Reparatur des Gerätes reguliert werden. Detaillierte und weiterführende Informationen zum Thema sind hier zu finden.

Download Studie

Die deutschlandweit repräsentative Studie „Reparieren statt Wegwerfen“ im Auftrag der Wertgarantie SE liefert Ergebnisse zum typischen Nutzerverhalten deutscher Haushalte von 38 Elektrogeräten. Die Umfrage unter insgesamt 5.400 Haushalten in Deutschland wurde von der imug Beratungsgesellschaft im Auftrag der Wertgarantie SE im Dezember 2020 durchgeführt.

Quelle: Wertgarantie Beteiligungen GmbH

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