Anzeige

Circular Electronics Day: Organisationen fordern nachhaltigeres Handeln

Elektrogeräte bedeuten in Herstellung, Nutzung und Entsorgung soziale und ökologische Herausforderungen, von denen viele auf die heutige lineare Wirtschaft zurückzuführen sind.

Am 24. Januar 2020 fand wieder der „Circular Electronics Day“ statt. Er geht auf eine Initiative zurück, die Organisationen und Verbraucher zu einem verantwortungsbewussteren Umgang mit den von ihnen verwendeten elektronischen Produkten ermutigen soll.

In der heutigen linearen Wirtschaft benötigt die Herstellung von Produkten, die oft nur eine kurze Lebensdauer haben, bevor sie entsorgt werden, endliche natürliche Ressourcen. Dies führt zu einer Vielzahl ernstzunehmender Probleme, die die menschliche Gesundheit und die Umwelt beeinträchtigen. Von der Rohstoffgewinnung bis zur Endmontage, sind Arbeitszeiten, Gesundheit und Sicherheit sowie Zwangsarbeit dabei Beispiele für ein branchenweites Problem.

Hinzu kommt, dass Konfliktmineralien, die in IT-Produkten verwendet werden, dafür bekannt sind, Kriege und Menschenrechtsverletzungen zu begünstigen. Und die Verwendung von Gefahrstoffen in der Produktion und den IT-Systemen birgt eine Vielzahl von Risiken. Außerdem werden durch die Ausbeutung wertvolle natürliche Ressourcen überstrapaziert und das Problem mit Elektroschrott ist gravierend. Weltweit fallen davon jährlich 50 Millionen Tonnen an. Sie werden häufig unsachgemäß gehandhabt, was ebenfalls zu Risiken für Mensch und Natur führt.

Verantwortungsvolle Kaufentscheidungen treffen

Auch wenn die Hersteller letztendlich die Verantwortung für ihre Produkte tragen, müssen andere Interessengruppen wie Politiker, Nichtregierungsorganisationen und Käufer zusammenarbeiten und zur Lösung der Problematik beitragen. „Einkäufer haben die Macht, die Industrie zu beeinflussen, damit sie sich in eine nachhaltigere Richtung bewegt. Indem sie verantwortungsvolle Kaufentscheidungen treffen, können sie einen direkten Einfluss auf die Gesundheit, das Leben und die Umwelt von Menschen haben“, erklärt Andreas Rehn, Development Manager bei TCO Development, der Organisation hinter der weltweiten Nachhaltigkeitszertifizierung für IT-Produkte, TCO Certified.

Mit dem Hashtag #CircularElectronicsDay ermutigen die Organisatoren des Circular Electronics Day sowohl Einzelpersonen als auch Organisationen, verantwortungsvoller mit Elektronik umzugehen und zudem andere dazu anzuregen, sich für einen vollständigen Produktkreislauf mit möglichst weitgehender Wiederverwertung der Einzelteile einzusetzen. Während große Organisationen mehr Einfluss haben, etwas zu bewirken, kann dennoch jeder seinen Beitrag dazu leisten.

Gerade die Überlegungen, die vor dem Kauf eines Produkts angestellt werden, sind dabei von erheblicher Bedeutung:

  • Wird das Produkt wirklich benötigt?
  • Kann es aus zweiter Hand erworben werden?
  • Ist es möglich, das Produkt zu mieten?
  • Kann das bereits vorhandene Produkt repariert oder aufgerüstet werden?

„Produkte und Materialien länger in Gebrauch zu halten, ist das wirksamste Mittel, um die negativen Auswirkungen ihrer Nutzung sowie die Menge an Elektroschrott zu reduzieren. Elektronik enthält endliche, wertvolle Ressourcen und sollte niemals als Abfall behandelt werden. Stattdessen sollten die Materialien wieder in den Kreislauf zurückgeführt und in neuen Produkten Verwendung finden“, sagt Andreas Rehn.

Es kommt vor, dass die Reparatur, das Mieten oder der Kauf von gebrauchten Produkten nicht möglich ist und man sich für den Kauf eines neuen Produkts entscheiden muss. In einem solchen Fall ist es ratsam, sich über die folgenden Punkte Gedanken zu machen, um die Lebensdauer des Produkts zu verlängern:

  • Der Kauf eines leistungsfähigen Produkts steigert die Lebensdauer, in der es genutzt wird – sei es durch einen selbst oder durch einen Second-Hand-Nutzer.
  • Langlebige und robuste Produkte, halten auch verstärkter Abnutzung stand.
  • Das Design des gekauften Produkts sollte Reparaturen und Upgrades zulassen und Servicehandbücher sowie Ersatzteile sollten leicht erhältlich sein. Zudem ist es ratsam zu einem Produkt zu greifen, bei dem sich der Akku tauschen lässt.

Bei der Entscheidung für ein Produkt, eine Nachhaltigkeitszertifizierung heranzuziehen, die die Kriterien für einen zirkulären Wirtschaftskreislauf beinhaltet, unterstützt das Bestreben nach mehr Nachhaltigkeit zusätzlich. Es empfiehlt sich eine Zertifizierung nach ISO 14024 zu nutzen. Die Kriterien dieser Zertifizierungen müssen umfassend und relevant sein und zudem den gesamten Lebenszyklus des Produkts abdecken. Die Einhaltung der Kriterien muss von einer unabhängigen Partei überprüft werden.

Echte Veränderungen bewirken

Es ist darauf zu achten, das alte Produkt zu verkaufen oder es bei einer Aufbereitungs- oder Recyclingeinrichtung abzugeben oder es einer anderen Sammelstelle zuzuführen, bei der die Materialien entsorgt werden. Viele Einzelhändler und Gebrauchtwarenhändler akzeptieren, dass alte Produkte zur Aufarbeitung oder dem Recycling bei ihnen abgeben werden. Die negativen Auswirkungen des neuen Produkts für die Umwelt lassen sich durch das Recycling eines Produkts mit ähnlichem Fußabdruck in puncto Umwelt oder dem Erwerb eines entsprechenden Klimaausgleichs bei einem Dienstleister kompensieren.

„Wenn sich Organisationen zusammenschließen, können wir echte Veränderungen bewirken. Beim Circular Electronics Day wollen wir dazu anregen und Beispiele dafür geben, wie Verbraucher und Organisationen durch kleine, alltägliche Entscheidungen einen großen Einfluss haben können“, sagt Hanna Ljungkvist Nordin vom schwedischen Umweltinstitut IVL, eine der Initiatoren des Circular Electronics Day.

Über den Circular Electronics Day

Der Circular Electronics Day soll Organisationen und Verbraucher zu einem verantwortungsbewussteren Umgang mit den von ihnen verwendeten elektronischen Geräten anregen. Hinter der Initiative stehen Chalmers Industriteknik, Dustin European Environmental Bureau, Catapa, Closing the Loop, iFixit, Inrego, IVL Swedish Environmental Institute, Lenovo, International Institute for Industrial Environmental Economics (IIIEE) der Lund University, Recipo, TCO Development, Tradera und Xllnc.

 Quelle: AxiCom GmbH

KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN

Schlagzeilen

Anzeige

Fachmagazin EU-Recycling

Translation