In dem Familienbetrieb in der rumänischen Gemeinde Groși (Satu Nou de Jos) werden monatlich 600 bis 700 Tonnen Kunststoffabfälle recycelt.
Die Recyclinganlage des Typs recoSTAR dynamic 105 C-VAC, die hier im Juli installiert wurde, ist bereits die siebente Anlage vom österreichischen Maschinenbauer Starlinger recycling technology; neben den vier Anlagen am Standort Rumänien betreibt auch das Mutterunternehmen Candi Plastic Recycling drei Anlagen am Firmensitz in Sollenau/Österreich.
Während bei Calex post-consumer Abfälle wie Folien oder Rohre aus PE und PP recycelt werden, verarbeitet Candi vorwiegend industrielle Abfälle aus der Kunststofferzeugung wie Ausschussware und Produktionsabfälle. Mit einer neuen Waschanlage, die im Dezember in Betrieb geht, setzt Candi darüber hinaus einen Schwerpunkt auf das Recycling von Big Bags. Der Vielfalt an Eingangsmaterialien in Österreich, die eine hohe Flexibilität der Anlagen erfordert, stehen in Rumänien konstante Materialströme gegenüber, die eine gezielte Spezialisierung ermöglichen.
Effiziente Abscheidung von Gasen
Calex betreibt zwei Starlinger recoSTAR dynamic 105 C-VAC. Die eine verarbeitet Big Bags, die andere bunte, transparente und hochbedruckte LDPE-Verpackungsfolien. Sowohl die hohe Bedruckung als auch die Restfeuchte nach dem Waschprozess auf den vorgeschalteten Waschanlagen können während der Extrusion zur vermehrten Bildung von Gasen führen. Mit dem Setup aus Smart-Feeder, kontinuierlichem Schmelzefilter und C-VAC Entgasungsmodul sind die beiden Anlagen für diese Anforderung optimal gerüstet: Der Smart-Feeder hat durch die Verdichtung und Homogenisierung des Materials mittels Friktion einen Trocknungseffekt, und nach dem Austrag der Restverschmutzungen durch den Schmelzefilter wird die Schmelzeoberfläche im C-VAC Modul um 300 Prozent vergrößert, was die effiziente Abscheidung von Gasen ermöglicht.
Rund 25 Mitarbeiter bei Calex sortieren und recyceln die Abfälle, die von Sammlern angeliefert werden. Unter den Endkunden für das Regranulat – hierbei handelt es sich um Kunststoffverarbeiter wie Spritzgießer und Blasformer – befinden sich zahlreiche Fixabnehmer. „Unsere Stammkunden müssen sich auf die Qualität des Regranulats verlassen können“, sagt Geschäftsführer Gheorghe Campan. „Da sich die erste Starlinger ‚dynamic‘ im Post-Consumer-Bereich ausgezeichnet bewährt hat, haben wir im Juli die zweite Anlage dieses Typs installiert. Die Anlagen sind mit unterschiedlichen Filtersystemen ausgestattet; das gibt uns Flexibilität bei der Verarbeitung von Materialien mit Verunreinigungen wie beispielsweise Aluminium, Sand und Papier.“
Trotz des aktuellen Recycling-Booms bleiben die bei Calex verarbeiteten Mengen weitgehend konstant. Als Faktoren, die zur Steigerung der Input-Mengen beitragen könnten, sieht Campan den Fokus der Hersteller auf die Recyclingfähigkeit ihrer Produkte (Design for Recycling) sowie EU-Vorgaben für einen Mindest-Rezyklateinsatz in neuen Produkten. Auch eine Erhöhung der derzeit relativ niedrigen Preise für Kunststoff-Neuware würde den vermehrten Einsatz von Rezyklaten begünstigen.
Quelle: Starlinger recycling technology