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Branchenverband FEVE launcht Plattform für mehr Glasrecycling in Europa

Bis zum Jahr 2030 sollen 90 Prozent des Behälterglases in Europa gesammelt und recycelt werden. Das Aktionsforum Glasverpackung unterstützt die Initiative „Close the Glass Loop“.

Die Behälterglasindustrie in Europa, vertreten durch den europäischen Behälterglasverband FEVE, hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis zum Jahr 2030 sollen 90 Prozent der in den europäischen Markt gebrachten Glasverpackungen gesammelt und recycelt werden. Mit diesem proaktiven Schritt reagiert sie auf neue EU-Regularien, nach denen die Recyclingquote von Glas auf 75 Prozent im Jahr 2030 angehoben wird.

Bereits heute werden europaweit 76 Prozent der Glasverpackungen, die auf den europäischen Markt gebracht werden, eingesammelt und recycelt. In Deutschland beträgt diese Quote laut einer aktuellen Veröffentlichung des Umweltbundesamtes für das Jahr 2017 84,4 Prozent. Damit ist sie leicht rückläufig, da im Jahr 2017 zwar mehr Glasverpackungen auf den Markt gebracht wurden, der Verbraucher aber nicht mehr über die Glassammelcontainer entsorgt hat.

„Wir glauben nicht an ein einziges europäisches Modell für die Glassammlung, aber wir glauben an einen gemeinsamen Anspruch“

„Unser Ziel ist, die Nachhaltigkeit der Glasverpackungslösungen, die wir unseren Kunden und dem Verbraucher zur Verfügung stellen, zu steigern“, sagt FEVE-Präsident Michel Giannuzzi. „Wir sind stolz, mit Close the Glass Loop eine industrieweite Initiative ins Leben gerufen zu haben, die einen echten Mehrwert für den Markt und unseren Planeten haben wird: Es ist unser Aufruf für eine ambitionierte Glas-Kreislaufwirtschaft.“

Die Initiative wird unter dem Namen „Close the Glass Loop“ die verschiedenen Interessengruppen des Glas-Recyclingkreislaufs auf einer gemeinsamen europäischen Plattform zusammenbringen und verfolgt dabei zwei Ziele: Zum einen soll die Sammellücke geschlossen werden und zum anderen die Qualität des gesammelten Glases verbessert werden, damit die Ressourcen in einem geschlossenen bottle-to-bottle-Kreislauf geführt werden können. Eine höhere Verfügbarkeit von qualitativ hochwertigen Glasscherben bedeutet einen ressourceneffizienteren Produktionsprozess und bietet ein hochwertiges, sicheres und wirklich recyceltes Verpackungsmaterial.

„Um erfolgreich zu sein, müssen wir in jedem EU-Mitgliedstaat vor Ort arbeiten, uns über bewährte Verfahren austauschen und über eine europäische Plattform Ambitionen wecken. Wir glauben nicht an ein einziges europäisches Modell für die Glassammlung, aber wir glauben an einen gemeinsamen Anspruch“, betont Michel Giannuzzi. Das Programm wird in den nächsten Monaten ausgearbeitet, der offizielle Launch der Kampagne ist für Juni 2020 geplant.

„Die Behälterglasindustrie in Deutschland teilt die europaweiten Ziele und wird die Initiative auf nationaler Ebene unterstützen“, sagt Dr. Johann Overath, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Glasindustrie e. V. (BV Glas). „Dazu werden wir in Deutschland auf die am Kreislauf beteiligten Partner zugehen und gemeinsam Maßnahmen entwickeln, um die Sammelquote von Glasverpackungen anzuheben. Wir haben in Deutschland mit einer im europäischen Vergleich bereits sehr hohen Sammelquote gute Voraussetzungen, den Kreislauf ganz zu schließen.“

In Deutschland werden die Dualen Systeme bereits durch das seit Januar 2019 geltende Verpackungsgesetz dazu verpflichtet, im Jahr 2022 90 Prozent der auf den Markt gebrachten Glasverpackungen einem Recycling zuzuführen. Das Aktionsforum Glasverpackung, eine Initiative der Behälterglasindustrie im BV Glas, steht hinter diesem Ziel. „Als Hersteller von Glasverpackungen und Abnehmer des Recyclingglases haben wir ein hohes Interesse, die Sammelmenge zu steigern. Denn bereits zehn Prozent Recyclingglas senken den Energieverbrauch um drei Prozent sowie den Ausstoß von CO2 um 3,6 Prozent.“ Das Aktionsforum Glasverpackung hat bereits im Jahr 2011 gemeinsam mit „Der Grüne Punkt“ – Duales-System Deutschland GmbH (DSD) die Initiative „Nicht alles passt ins Altglas“ ins Leben gerufen und setzt sich seitdem für eine höhere Sammelqualität des Altglases ein.

„Der aktuelle Rückgang der Recyclingquote zeigt, dass nach wie vor viel Aufklärungsbedarf zur richtigen Entsorgung von Glasverpackungen besteht“, sagt Overath. „Wir werden daher Synergien bündeln und mit einer aktiven Mitarbeit an den europäischen Zielen unseren Beitrag zur Glas-Kreislaufwirtschaft leisten.“

Quelle: Aktionsforum Glasverpackung

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