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Wiener Neustadt eröffnet neue Anlage für Trockenfermentation

Ein Vorzeigeprojekt, das laut Betreiber Schule machen wird: Bis zu 7.500 Tonnen organische Reststoffe aus der kommunalen Biotonne werden zukünftig pro Jahr in Wiener Neustadt klimaschonend verwertet. Am 25. Oktober 2019 wurde auf dem Gelände der WNSKS die neue Pöttinger Trockenfermenter-Anlage feierlich eröffnet.

Nach neun Monaten Bauzeit geht in Wiener Neustadt eine zweite Biogasanlage in Betrieb. 15 Fermenter- und ein Technikcontainer bilden das „Herzstück“ dieser – wie es heißt –klimafreundlichen Verwertungsanlage. Zur Eröffnung fanden sich letzten Freitagvormittag zahlreiche Vertreter aus Wirtschaft und Politik auf dem Gelände der Abfallbehandlungsanlage Wiener Neustadt ein. Stadtrat DI Franz Dinhobl begrüßte die Gäste und machte darauf aufmerksam, „dass Wiener Neustadt die erste Magistratsstadt Österreichs ist, die auf das innovative Verfahren der Trockenfermentation setzt.“

Guntram Bock (Geschäftsführer Pöttinger Entsorgungstechnik GmbH), Bürgermeister Klaus Schneeberger, Franz Berger (GF wnsks GmbH), Rudolf-Udo Wiesmüller (Leiter Abfallwirtschaft) und Peter Eckhart (Geschäftsführer wnsks GmbH) (Bildquelle: Pöttinger Entsorgungstechnik GmbH & Co. KG)

Wie diese funktioniert, erklärte Pöttinger Fermenter-Geschäftsführer Dr. Guntram Bock den Gästen: „Mit dem 3-A-Verfahren werden biogene Reststoffe – vom Grünschnitt bis zum Hausbiomüll – in den Fermentern sinnvoll verwertet und dabei vollkommen CO2-neutral Strom und Wärme gewonnen.“ DI Klaus Pöttinger, Eigentümer der One World Gruppe, zeigt sich ebenfalls sehr zufrieden: „Es freut uns sehr, dass unsere Technologie mit diesem Projekt im größeren Maßstab zum Einsatz kommt. Wir brauchen Vorreiter für bioökonomische Technologien, gerade im kommunalen Bereich, um unsere nationalen Klimaziele 2030 zu erreichen.“

Bürgermeister Mag. Klaus Schneeberger sprach vor den Gästen, lobte die reibungslose Umsetzung des Projekts und bekräftigte das Ziel der Stadtverwaltung, auch künftig und in weiteren Bereichen den Klimaschutz hochzuhalten. Nach mehreren Musikeinlagen mit Stücken des in Wiener Neustadt geborenen Komponisten Josef Matthias Hauer wurde die Anlage schließlich direkt vor Ort eröffnet und von Dompropst Karl Pichelbauer gesegnet. Im Anschluss bot ein Buffet mit musikalischer Begleitung noch die Möglichkeit, sich auszutauschen und die Eröffnung in geselliger Runde ausklingen zu lassen.

Das 3-A Verfahren – In drei Schritten zu einer nachhaltigen Verwertung organischer Reststoffe

Die Biogasproduktion nach dem 3A-Verfahren im Pöttinger Fermenter basiert auf einer diskontinuierlichen Trockenvergärung von biogenen Reststoffen unter Sauerstoffabschluss. Dabei wird CO2-neutral Methan produziert. Dieses kann wiederum in Ökostrom und Wärme umgewandelt oder zu Biogas in Erdgasqualität aufbereitet werden bzw. als Treibstoff (LNG) für Nutzfahrzeuge dienen. Fossile Energieträger können somit eingespart werden.

Das Verfahren beschleunigt zudem auch die Kompostierung. Anstelle der Hauptrotte werden die organischen Abfälle in die Fermenterboxen gefüllt. Anschließend wird in einem  dreistufigen Verfahren Biogas erzeugt.

  • Die 1. Phase ist aerob, dazu wird das Material im Fermenter belüftet.
  • In der 2. Phase wird die Belüftung gestoppt und der anaerobe Prozess beginnt.

Unterstützend wird ein Perkolat auf das Material gesprüht und die Fermenterbox temperiert. Die Biogaserzeugung beginnt und dauert drei bis vier Wochen.

  • Wenn das Material ausgegoren ist, wird in der 3. Phase die Fermenterbox wieder belüftet und der anaerobe Prozess gestoppt.

Das verbleibende Material wird in einer Nachrotte zu Kompost weiterverarbeitet und als Humusdünger verwertet. Im Unterschied zur reinen Entsorgung und Verbrennung von organischen Reststoffen schließt sich bei der Verwertung mit dem 3-A Verfahren der natürliche Stoffkreislauf auf eine ökologische und ökonomische Art.

Quelle: Pöttinger Entsorgungstechnik GmbH & Co. KG

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