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Deutscher Verpackungspreis geht an Projekte der Recyclat-Initiative

Mainzer Reinigungsmittelhersteller Werner & Mertz gewinnt in den Kategorien Nachhaltigkeit und Neues Material. Ein vollständig recyclingfähiger Standbodenbeutel und die erste Kosmetikflasche mit 100 Prozent Recyclat aus der Quelle Gelber Sack: Diese zwei Innovationen aus dem Hause Werner & Mertz überzeugten die hochkarätige Jury des Deutschen Verpackungspreises. Beide Verpackungen sind mit Kooperationspartnern im Rahmen der Recyclat-Initiative entwickelt worden.

Recyclingfähiger Beutel gewinnt in der Kategorie „Nachhaltigkeit“
„Große Herausforderungen unserer Zeit sind Verpackungsentwicklungen, die perfekt auf die Kreislaufwirtschaft abgestimmt sind. (…) Der Beutel präsentiert eindrucksvoll, was schon heute bei einem konsequenten Design für Recycling umsetzbar ist“, so das Urteil des Expertengremiums zum Standbodenbeutel, der in der Kategorie Nachhaltigkeit ausgezeichnet wurde.

Bereits Ende des Jahres kommt der in der Kategorie „Nachhaltigkeit“ ausgezeichnete vollständig recyclingfähige Standbodenbeutel in den Handel (Foto: Werner & Mertz)

Das neuartige und patentierte Beutelkonzept ist das Resultat eines Gemeinschaftsprojekts von Werner & Mertz mit dem globalen Verpackungs- und Papierkonzern Mondi. „Um Verpackungen für die Kreislaufwirtschaft zu verwirklichen, braucht es ein Netzwerk und wir – Mondi und Werner & Mertz – waren bereit, uns der Herausforderung zu stellen“, erläutert Thomas Kahl, Projektmanager EcoSolutions von Mondi Consumer Packaging.

In vierjähriger Zusammenarbeit wurde schließlich ein vollständig recycelbarer Beutel mit abnehmbarer Banderole nach den Cradle to Cradle®-Prinzipien entwickelt. Das Konzept löst das Problem des Recyclings bedruckter Kunststoffe. Rund 85 Prozent des gesamten Verpackungsmaterials sind unbedruckt. Das heißt, das Material lässt sich ohne Qualitätsverlust recyceln. Doch auch die restlichen 15 Prozent, die bedruckte Banderole, ist voll recycelbar, da sie frei von Klebstoffen und Haftvermittlern ist, und so in neue Anwendungen zurückfließen kann. Die vollständige Recyclingfähigkeit des Beutels wurde erst vor Kurzem von den unabhängigen Instituten cyclos-HTP und Interseroh ausgewiesen. Zusätzlich verbraucht der Beutel ca. 70 Prozent weniger Material als starre Kunststoffflaschen mit demselben Füllvolumen.

Bereits Ende des Jahres kommt der Standbodenbeutel in den Handel – im kommenden Jahr wird das gesamte Beutelportfolio der Marke Frosch umgestellt sein. In Zukunft wird Werner & Mertz in Zusammenarbeit mit Thom Metall- und Maschinenbau all seine bestehenden Beutellinien umbauen und zusätzlich in neue Anlagen investieren.

Duschgelflasche mit 100 % PCR überzeugt in der Kategorie „Neues Material“
Die zweite ausgezeichnete Verpackungslösung von Werner & Mertz ist bereits seit Mai 2019 im Einsatz: Die mit Systalen® hergestellte Duschgelflasche für die Marke Frosch Senses ist die erste Anwendung mit 100 % HDPE Post-Consumer-Recyclat (PCR) aus der Quelle Gelber Sack, die im Kosmetikbereich Verwendung findet.

Die mit Systalen® hergestellte Duschgelflasche für die Marke Frosch Senses ist die erste Anwendung mit 100 % HDPE Post-Consumer-Recyclat (PCR) aus der Quelle Gelber Sack, die im Kosmetikbereich Verwendung findet (Foto: Werner & Mertz )

„Mit dem Einsatz des PCR Systalen® in der Kosmetikverpackung ist es gelungen, den Sprung in eine weitere große Verpackungsanwendung zu schaffen, da die toxikologischen und technischen Anforderungen sichergestellt wurden“, urteilt die Fachjury.

Für die Umstellung auf 100 % Recyclat aus dem Gelben Sack musste das Material technisch geeignet, geruchsneutral und gesundheitlich unbedenklich sein. Gerade der Faktor Geruch spielt bei Duschgelen eine besonders große Rolle für die Verbraucher. Dazu muss das Granulat aus der Quelle Gelber Sack praktisch frei von Verunreinigungen und Kontaminationen sein. Die Verbindung von Rohstoff, Aufbereitungstechnik und Anwendung ist durch die enge Kooperation zwischen Werner & Mertz und Der Grüne Punkt sowie dem Recyclingmaschinen-Hersteller EREMA Group gelungen. „Wir haben eine spezielle Aufbereitungstechnik zur Reinigung verwendet und arbeiten uns damit stufenweise sogar an eine Lebensmitteltauglichkeit heran“, so Dr. Markus Helftewes, Geschäftsführer Der Grüne Punkt. Die Unbedenklichkeit für den Einsatz für kosmetische Mittel (rinse off) ist in einem humantoxikologischen Gutachten für die neue Verpackung zweifelsfrei bestätigt worden.

„Die Auszeichnung unser zwei neuesten Innovationen bestärkt uns darin, unsere Verpackungen kontinuierlich im Sinne der Kreislaufwirtschaft zu optimieren und so der Vermüllung unseres Planeten entgegenzuwirken“, sagt Immo Sander, Leiter Verpackungsentwicklung bei Werner & Mertz, der die Preise zusammen mit seinem Team im Rahmen der offiziellen Preisverleihung auf der Messe FachPack in Nürnberg entgegennahm.

Quelle: BESTFALL GmbH

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