Anlässlich des am Freitag vorgestellten Klimaschutzprogramms 2030 der Bundesregierung begrüßt die BDSV (Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen e. V.) das Bekenntnis, dass stoffliches Recycling gleichermaßen dem Ressourcenschutz und Klimaschutz dient.
Der Einsatz von Schrott als Rohstoff der Stahlherstellung sorgt für die Schonung von natürlichen Ressourcen und die Einsparung von CO2-Emissionen. Allein die Stahlwerke in der Europäischen Union haben im Jahr 2017 etwa 93,3 Mio. Tonnen Stahlschrott eingeschmolzen. Dies entspricht einer Einsparung von ca. 156 Mio. t CO2, vergleichbar mit den jährlichen CO2-Emissionen des Automobilverkehrs in Frankreich, Großbritannien und Belgien.
Veröffentlichung der Studie „Schrottbonus“ im November 2019
Dies geht aus einer neuen Studie mit dem Titel „Schrottbonus – Externe Kosten und fairer Wettbewerb in den globalen Wertschöpfungsketten der Stahlherstellung“ hervor, die derzeit vom Fraunhofer Institut IMWS im Auftrag der BDSV erstellt und anlässlich der BDSV Jahrestagung am 13./14. November 2019 in Münster vorgestellt wird. In der Studie werden Wohlfahrtsgewinne quantifiziert, die der Gesellschaft entstehen, wenn negative Effekte durch CO2-Emissionen bei der Stahlherstellung vermieden werden.
Die Unternehmen der Stahlrecyclingbranche ermöglichen diese Wohlfahrtsgewinne durch die Bereitstellung von qualitativ hochwertigem Recyclingrohstoffen, die bei der Stahlherstellung eingesetzt werden. Dieser positive Beitrag findet in der Gesellschaft bisher kaum Beachtung. Die BDSV plädiert dafür, dass im Rahmen der politischen Maßnahmen zur Erreichung der Klimaschutzziele nicht nur negatives Verhalten sanktioniert wird, sondern Einsparungen von CO2-Emissionen, wie z. B. durch die Unternehmen der Stahlrecyclingbranche, entsprechend belohnt werden. Hierzu wird die neue Studie „Schrottbonus“ verschiedene Instrumentarien vorstellen und Empfehlungen an die Politik ableiten.
Quelle: BDSV