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Informationspflichten umsetzen: „Schluss mit falsch entsorgten Bauschaumdosen“

Eine Umfrage der Deutschen Umwelthilfe unter Baustoffhändlern belegt große Probleme bei Information und Rücknahme schadstoffhaltiger Montageschaumdosen.

Jedes Jahr werden in Deutschland beim Haus- und Innenausbau rund 25 Millionen Dosen mit dem Bauschaum Polyurethan (PU) verbraucht. Die verwendeten Bauschaumdosen beinhalten noch schädliche Reststoffe, weshalb sie als gefährlicher Abfall eingestuft und separat gesammelt werden müssen. Sie gehören daher nicht in den Restmüll, Gelben Sack oder Baumischcontainer.

Doch insbesondere gewerbliche Profianwender im Bau- und Sanitärwesen sammeln nach Erkenntnissen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) Bauschaumdosen häufig nicht getrennt. Das schadet der Umwelt, denn nur die Getrenntsammlung ermöglicht eine sortenreine Erfassung und ein fast vollständiges Recycling der Dosen und ihrer Restinhaltsstoffe. Nach DUH-Einschätzung liegt die problematische Sammlung bei Profianwendern vor allem an einem fehlenden Bewusstsein zur Getrenntsammlung und am unzureichenden Serviceangebot zur Dosenrücknahme bei Baustoffhändlern als größte Inverkehrbringer. Deshalb fordert die Organisation von Baustoffhändlern eine aktive Kundeninformation zur Getrenntsammlung von Bauschaumdosen und das Angebot der Rücknahme als Servicedienstleistung.

Hohes Maß an Desinteresse

Eine aktuelle Umfrage der DUH unter 100 Baustoffhändlern zur Information und Rücknahme von Montageschaumdosen ergab ein hohes Maß an Desinteresse, schlechter Kundeninformation und einem mangelhaften Rücknahmeangebot. „Für rund drei Viertel der befragten Baustoffhändler scheint die Information und Rücknahme von Bauschaumdosen nicht wichtig zu sein, oder man möchte sich nicht in die Karten schauen lassen. Trotz Nachfragen antwortete die Mehrzahl der Profiverkäufer nicht einmal. Das ist ein schlechtes Zeichen. Wenn Baustoffhändler Umweltschutz ernst meinen, dann müssen sie auch die volle Verantwortung für die von ihnen in Verkehr gebrachten Produkte übernehmen. Insbesondere dann, wenn diese Schadstoffe beinhalten“, kritisiert die Stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz.

Der Gesetzgeber schreibt vor, dass Käufer über die Rücknahme und ordnungsgemäße Entsorgung von Bauschaumdosen informiert werden müssen. „Kleine Hinweiszettel in Kisten mit Bauschaumdosen reichen nicht aus, um Kunden über die Getrenntsammlungspflicht wirksam zu informieren. Wirklich notwendig ist eine proaktive Information durch geschultes Personal sowie gut sichtbare Hinweisschilder im Eingangs- und Verkaufsbereich“, sagt der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft, Thomas Fischer.

Geht mit gutem Beispiel voran – Baustoffhändler Würth

Dass eine gute Kundeinformation umsetzbar ist, zeigt der Baustoffhändler Adolph Würth GmbH & Co. KG (Würth). In dessen Filialen werden Einkäufer in beispielgebender Weise, durch gut sichtbare Informationstafeln und Regalschienenbilder sowie durch mündliche Hinweise von Mitarbeitern über die Getrenntsammlung gebrauchter Bauschaumdosen informiert. Andere Baustoffhändler sollten dem Best-Practice-Beispiel von Würth folgen.

Durch den direkten Kontakt von Baustoffhändlern mit Endkunden beim Verkauf der Ware ergeben sich nicht nur wichtige Ansatzpunkte zur Information, sondern auch zur Rücknahme von Bauschaumdosen. „Durch eine Rücknahme im Baustoffzentrum oder bei direkter Auslieferung der Dosen auf einer Baustelle könnten deutschlandweit Millionen bisher fehlerhaft entsorgter Dosen den Weg in ein hochwertiges Recycling finden“, sagt Metz. Auch hier ist der Baustoffhändler Würth beispielgebend. Das Unternehmen gab als einziger aller befragten Baustoffhändler an, kostenfrei gebrauchte Bauschaumdosen, auch in größeren Mengen, in seinen Filialen zurückzunehmen und diese ebenfalls bei der Anlieferung auf Baustellen mitzunehmen.

Gesetzeswidrig im Restmüll oder gemischten Gewerbeabfall entsorgte Bauschaumdosen sind ein großes Umweltproblem, denn sie landen mitsamt ihren Inhaltstoffen regelmäßig in der Verbrennung. Dabei werden wertvolle Ressourcen unwiederbringlich zerstört und das Klima unnötig stark belastet. Allenfalls das Metall der Dosen wird noch zurückgewonnen und genutzt. „Bei getrennt gesammelten Bauschaumdosen können, im Gegensatz zur Verbrennung, neben den Metallen, auch Kunststoffteile, das Treibmittel und die Prepolymer-Reste recycelt werden. Ein ganz klarer Vorteil beim Umweltschutz. Durch stoffliches Recycling kann im Gegensatz zur Verbrennung die optimale Verwertung von Montageschaumdosen erreicht werden“, sagt Fischer.

Quelle: Deutsche Umwelthilfe

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