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Reinigung von Oberflächenwasser auf Biogasanlagen – Flexbio besteht Praxistest

Mit dem Verbundvorhaben „BGA-Flexbio“ förderte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft die Installation und den Betrieb einer Pilotanlage zur Aufbereitung von verunreinigtem Oberflächenwasser. Durch den Probebetrieb an einer Praxisbiogasanlage wurde nachgewiesen, dass das gereinigte Wasser die rechtlich vorgeschriebenen Grenzwerte zum Einleiten in Vorfluter dauerhaft unterschreitet.

Biogasanlagen verfügen über große versiegelte Fahrsilo- und Verkehrsflächen. Bei Regenereignissen fallen stoßweise große Mengen an organisch hoch belastetem Oberflächenwasser an, die umweltgerecht entsorgt werden müssen. Wird das belastete Oberflächenwasser im Gärrestlager gesammelt, entstehen Kosten für den Lagerraumbedarf und für die Ausbringung. Mit der Flexbio-Technologie wird das Oberflächenwasser soweit aufgereinigt, dass wasserrechtliche Grenzwerte zum Einleiten in Vorfluter eingehalten werden. Die biologische Kompaktkläranlage mit Festbettfermenter-Technologie zur Biogasgewinnung baut 99 Prozent der Organik und 60 Prozent des Stickstoffes ab.

Eine wirtschaftliche Alternative

Zusätzlich wird Biogas mit sehr hohen Methangehalten von circa 70 Prozent erzeugt. Die Flexbio-Technik ist in einen 20 bzw. 40 Fuß Standardcontainer integriert, modular erweiterbar und kann an jede beliebige Biogasanlagengröße angepasst werden. Im Vergleich zur aktuellen Praxis stellt die Technologie eine wirtschaftliche Alternative dar. Durch die Nutzung der BHKW-Abwärme für die Flexbio-Anlage werden die Ansprüche des KWK-Bonus erfüllt. Ohne die Vorteile aus Substrateinsparung und KWK-Bonus zu berücksichtigen ist die Behandlung des Oberflächenwassers mit Kosten in Höhe von circa 2,18 €/m³ um mindestens 65 Prozent günstiger als die konventionelle Ausbringung mit etwa 6,25 €/m³.

Im Rahmen des Forschungsvorhabens wurde ein Anlagenmodul der Fa. Flexbio Technologie GmbH auf der Biogasanlage des Verbundpartners BioEnergie Bad Gandersheim GmbH & Co. KG installiert und in Betrieb genommen. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgte durch die Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen (HAWK, Fachgebiet Nachhaltige Energie- und Umwelttechnik NEU Tec) für einen Zeitraum von zwei Jahren. Nach erfolgreicher Optimierung des Betriebes für eine sichere Einhaltung der genehmigten Ablaufwerte konnte der Leistungsnachweis zum Einhalten der Grenzwerte erbracht und das Flexbio-Verfahren erfolgreich in die Praxis überführt werden.

Der Abschlussbericht des Verbundvorhabens „BGA-Flexbio“, weitere Informationen zu den Teilprojekten und die Kontakte zu den einzelnen Projektleitern in der Projektdatenbank der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) unter den Förderkennzeichen 22401216 und 22401116.

Quelle: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)

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