Die Übernahme kündigte sich nach Medienberichten an. Mit dem hundertprozentigen Erwerb der Anteile der Duales System Deutschland Holding GmbH & Co. KG – kurz: DSD – Der Grüne Punkt – kehrt Remondis nach vier Jahren in den Markt für duale Systeme zurück. Der Erwerb steht unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Zustimmung und wird in Teilen der Entsorgungs- und Recyclingbranche kritisch gesehen (RecyclingPortal berichtete).
Remondis verspricht sich nach der Abmeldung des eigenen dualen Systems Eko-Punkt im Krisenjahr der dualen Systeme 2014 von dem Wiedereinstieg in den konsolidierten Markt – wie es heißt – perspektivisch eine Stärkung des Verpackungsrecyclings vor dem Hintergrund des neuen Verpackungsgesetzes. Mit der Einrichtung einer unabhängigen Zentralen Stelle, die die ordnungsgemäße und vollständige Lizenzierung aller Verkaufsverpackungen, die in den deutschen Markt eingebracht werden, kontrolliert, sei für die Zukunft ein faires und geordnetes Marktgeschehen zu erwarten.
Dies gelte auch als Voraussetzung für die Erfüllung der ambitionierten stofflichen Recyclingquoten, die der Gesetzgeber mit dem neuen Verpackungsgesetz ab Januar 2019 vorgibt, teilt das Unternehmen mit. In diesem Markt mit eindeutigen Spielregeln sichere die neutrale Stelle eine diskriminierungsfreie Vergabe von Erfassungsleistungen. Sie entscheide ausschließlich über die Vergabe der Erfassungsleistungen in den Bereichen Leichtstoffverpackungen und Glas.
Mit anderen Wettbewerbern gleichziehen wollen
„Die Verbesserung der Rahmenbedingungen ermöglicht es Remondis, mit anderen Wettbewerbern in diesem Markt gleich zu ziehen und Wachstumsmöglichkeiten im internationalen Bereich zu nutzen. Kunststoffrecycling ist in der aktuellen politischen Diskussion zu Recht weltweit in aller Munde. DSD mit seiner weltweiten Reputation eröffnet uns gerade dafür ganz neue Möglichkeiten“, erklärt Ludger Rethmann, Vorstandsvorsitzender von Remondis. Mit dem Erwerb von DSD könne die Unternehmensgruppe nun noch tiefer auf Kundenwünsche nach geschlossenen Wertschöpfungsketten, Produktdesign und wirtschaftlicher Besserstellung bei der Verpackungslizenzierung durch recyclinggerechte Verpackungen eingehen.
Das Duale System Deutschland, das ursprünglich als Non-Profit-Gesellschaft von Remondis mitgegründet wurde, ist mit einem Gesamtumsatz von 490 Millionen Euro und circa 220 Mitarbeitern eins von neun dualen Systemen, die sich den Markt für lizenzierte Verpackungsabfälle mit einem Gesamtvolumen von rund 900 Millionen Euro teilen. In den letzten Jahren verlor das Unternehmen durch zahlreiche Eintritte anderer dualer Systeme gut dreiviertel seines ursprünglichen Umsatzes und wechselte mehrfach den Besitzer. Das Jahresergebnis von DSD liegt heute deutlich unter dem Niveau mittelständischer Betriebe der Branche und sogar mittelgroßer Kommunalbetriebe wie zum Beispiel denen der Stadt Dortmund, sagt Remondis.
Quelle: Remondis Assets & Services GmbH & Co. KG