Die Importbeschränkungen Chinas treffen nicht nur die deutsche Industrie, sondern auch die deutsche Recyclingwirtschaft. Auf der IFAT in München bezeichnete Bundesdesumweltministerin Svenja Schulze das Importverbot sogar als riesige Herausforderung für die deutsche Wirtschaft. Man müsse hier noch besser werden in der Verwendung von Recyclaten. Das neue Verpackungsgesetz werde hier deutliche Anreize setzen.
Besonders betroffen ist der Kunststoff-Markt. Doch noch mehr Branchen müssen sich auf die neuen Bedingungen einstellen, zum Beispiel die Altpapier-Recycler. Die Wirtschaftszweige sind von den Importbeschränkungen unterschiedlich betroffen. Darauf verweist der bvse in einem Pressegespräch.
Eric Rehbock, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.: „Im Kunststoffbereich sind die Auswirkungen etwas gravierender, im Altpapier mittelmäßig und beim Schrott spielt es keine Rolle.“ Man stelle sich darauf ein und sehe es als an Chance. Er wies darauf hin, dass die Importbeschränkungen die Branche nicht überrascht habe.
Rehbock: „Die deutsche Recyclingbranche verspricht sich von dem chinesischen Importstopp für Plastikabfälle neue Geschäftschancen, wie man auf der IFAT sehen kann.“ Unter anderem wird auf der weltweit größten Messe für Umwelttechnologien gezeigt, wie Firmen Kunststoff, Altpapier und sonstige Rohstoffe möglichst sauber erfassen, trennen und weiterverarbeiten können. Der Export nach China spiele dabei eine immer geringere Rolle.
Auch die Altpapierbranche ist von den neuen Bestimmungen betroffen. Bisher werden jährlich ca. 8 Millionen Tonnen Altpapier aus Europa nach China und Südostasien exportiert. Dabei kommt allerdings nur noch ein sehr geringer Teil aus Deutschland, wie die Verbände ausführten.
Allerdings käme jetzt verstärkt Altpapier minderer Qualität aus Großbritannien und Frankreich auf den deutschen Markt. Das höhere Angebot setze die Preise unter Druck, beklagt man unter anderem beim bvse. Für die Verbraucher hierzulande haben die neuen Regeln aber offensichtlich kaum Auswirkungen, denn der Wettbewerb und damit der Preisdruck sind hoch.
Quelle: bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.