Aus Alt wird Neu: Fahrzeughersteller Nissan wird künftig die Lithium-Ionen-Batterien von Elektroautos in einem eigenen Recyclingwerk wiederverwerten und aufbereiten. Die von dem Joint Venture 4R Energy Corporation betriebene Anlage ist die erste ihrer Art in Japan und soll in Namie entstehen, einer Kleinstadt im Osten des Landes.
Mit der Recycling-Stätte reagiert der japanische Automobilhersteller auf die weltweit steigende Nachfrage nach Elektroautos. Im Zuge dessen wird auch der Anteil gebrauchter Lithium-Ionen-Batterien deutlich zunehmen, spätestens wenn die Fahrer der ersten Generation von Elektrofahrzeugen auf neuere Modelle umsteigen. Um den Bedarf zu decken und gleichzeitig die Ressourcen zu schonen, kommt der Wiederverwertung und Aufbereitung von Hochvoltakkus eine wichtige Rolle zu.
Weltweites Entwicklungs- und Fertigungszentrum
4R Energy hat in diesem Bereich schon wertvolle Erfahrung gesammelt. Das 2010 von Nissan und der Sumitomo Corporation gegründete Joint Venture hat ein System entwickelt, das die Leistungsfähigkeit gebrauchter Batterien schnell bestimmen kann. Diese innovative Technologie soll künftig auch im neuen Werk in Namie zum Einsatz kommen. Die Anlage dient als weltweites Entwicklungs- und Fertigungszentrum: Hier entstehen die weltweit ersten aufbereiteten Batterien für Elektrofahrzeuge aller Art, sagt Nissan. Sie lassen sich nicht nur großflächig in Lagersystemen und elektrischen Gabelstaplern verwenden, sondern auch in klassischen Elektroautos wie dem Nissan Leaf.
In Japan bietet der Hersteller seinen Kunden ab Mai 2018 sogar ein neues Austauschprogramm: Wer einen Nissan Leaf fährt, kann die alte Batterie durch einen aufbereiteten Hochvoltakku ersetzen. Dies steigert die Leistungsfähigkeit und den Wiederverkaufswert, so Nissan. Die Kosten hängen von der Batteriekapazität ab, die Ersparnis ist den Angaben nach groß: Der generalüberholte 24 Kilowattstunden-starke Akku ist bereits für 300.000 Yen (rund 2.300 Euro) erhältlich, eine vergleichbare neue Leaf-Batterie kostet mindestens 650.000 Yen (knapp 5.000 Euro). Neben dem Recyclingwerk unterstützt Nissan die Kleinstadt in der Präfektur Fukushima mit weiterer innovativer Technik. Vor Ort gibt es künftig formschöne Straßenlaternen, die mit einer Kombination aus Sonnenkollektoren und recycelten Batterien aus dem Nissan Leaf betrieben werden.
Quelle: Nissan Europe