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IKB: Versorgung mit Altkupfer für Recyclingproduktion dürfte sich verbessern

Düsseldorf — Die weitweite Kupferminenproduktion sank bis Ende November 2017 um 2,4 Prozent. Die Kapazitätsauslastung der Kupferminen ist nach der Erweiterung der globalen Kapazitäten um fast 5 Prozent zurückgegangen, meldet die IKB Deutsche Industriebank. Dies war primär auf streikbedingte Ausfälle in Chile sowie Exportbeschränkungen in Indonesien zurückzuführen. Die Raffinadeproduktion blieb weitgehend stabil (+0,5 Prozent) bei einer um 1 Prozent niedrigeren Kapazitätsauslastung.

Der weltweite Kupferverbrauch zog ebenfalls um rund 0,5 Prozent an. Ein Nachfrageanstieg von 1 Prozent in China wurde teilweise durch geringere Verbräuche in den USA, Deutschland und Südkorea kompensiert. Insgesamt dürfte der Markt 2017 ein Angebotsdefizit von mindestens 175.000 t verzeichnet haben. Für 2018 erwartet die IKB einen leichten Verbrauchsanstieg auf rund 24,3 Mio. t.

Die Kupfervorräte an der LME zogen zuletzt wieder an: Insgesamt betrugen diese Ende Februar 2018 rund 331.000 t. Die Lagerbestände an der SHFE erhöhten sich ebenfalls deutlich: Sie betragen nun knapp 219.000 t. Die Bestände der COMEX liegen bei 230.000 t. Ein Großteil der Volumina dient der Absicherung von Finanztransaktionen. Die weltweiten Vorräte reichen für den Bedarf von etwa 11,5 Tagen. Der für 2018 erwartete Anstieg der Minenproduktion um 2,5 Prozent sowie die freien Kapazitäten sollten die Versorgungslage weiter verbessern. Trotz einer anziehenden Bedarfs dürfte dies Druck auf die Preise ausüben. Auch die Versorgung mit Altkupfer für die Recyclingproduktion dürfte sich verbessern; zuletzt zogen die Preise in den USA an. Für deutsche Schrottverarbeiter ist der Import aus UK nach dem Brexit noch eine offene Flanke.

Der Kupferpreis zeigte im Verlauf des Februar 2018 starke Ausschläge: Insgesamt lag das Preisband bei rund 400 US-$/t. Allerdings ist die physische Nachfrage weiter sehr robust: Elektronik, Informations- und Telekommunikationsbranche und Energieerzeugung weisen steigende Bedarfe auf. Zudem erhielt der Markt leichte Impulse von einer anziehenden investiven Nachfrage: Die Zahl der Handelskontrakte erhöhte sich im Februar um 8 Prozent. Für 2018 erwartet die IKB einen Anstieg der Raffinadeproduktion auf 24,3 Mio. t, ein Zuwachs von 0,2 Mio. t zum laufenden Jahr; das Gesamtjahr dürfte deshalb weitgehend balanciert abschließen. Bis Ende des zweiten Quartals 2018 sieht die IKB daher ein Preisniveau von 7.000 US-$ je Tonne mit einem Band von 500 US-$ je Tonne um diese Marke.

Quelle: IKB Deutsche Industriebank AG

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