Am Standort Schwedt/Oder baut Papierhersteller Leipa gemeinsam mit seinem Partner OutNature, einer Marke von PreZero (Schwarz Gruppe), eine Strohfaserproduktionsanlage.
Leipa plant, die Strohfasern am Standort Schwedt/Oder in Kombination mit Altpapier einzusetzen. „Damit setzen wir einen wichtigen Meilenstein für die nachhaltige Papierherstellung und eröffnen uns spannende Zukunftsperspektiven“, erklärt das Unternehmen. „Aktuell verarbeiten wir in Schwedt jährlich über eine Million Tonnen Altpapier, um daraus verschiedene Papiere für Verpackungen und grafische Anwendungen herzustellen.“
Für die Fasergewinnung bietet Stroh als Rohstoff eine Vielzahl an Vorteilen. Als Nebenprodukt der landwirtschaftlichen Getreideverarbeitung benötigt es keine weiteren Anbauflächen. Darüber hinaus trägt der Anbau in Deutschland zu kurzen Transportwegen bei, wodurch Emissionen reduziert werden können. Die Strohfasern ermöglichen den Verzicht auf Frischholzfasern und tragen dank ihrer hervorragenden Festigkeitseigenschaften zur Herstellung vergleichbarer Papierqualitäten bei.
„Die Lücke zwischen Qualitätsverlust und dem Bedarf an Frischholzfasern kann Stroh hervorragend schließen“, bemerkt Michail Ginsburg, Geschäftsführer von OutNature. „Darüber hinaus haben wir mit Leipa bereits in der Vergangenheit beim Thema Paludi-Biomasse als Mitglieder der toMOORow-Initiative erfolgreich zusammengearbeitet. Gemeinsam mit Leipa werden wir das Potenzial regional verfügbarer Agrarnebenprodukte entfalten und so den gesellschaftlichen Gesamtnutzen für die Kunden, Landwirte und Naturkreisläufe fördern.“
Das Kernstück der Strohfaserproduktionsanlage besteht aus einer BioTrac-Anlage von Valmet. Untersuchungsergebnisse zeigen, dass die Festigkeitseigenschaften der Strohfasern die des Altpapiers deutlich übertreffen, was eine spannende Entwicklung darstellt. Als erstes marktfähiges Produkt will Leipa einen Kraftliner-Ersatz weiß gestrichen produzieren.
Quelle: Leipa