Die illegale Entsorgung von Altreifen bleibt ein massives Umweltproblem in Deutschland. Jüngste Vorfälle in Nordrhein-Westfalen und Bayern machen erneut deutlich: Illegale Ablagerungen sind keine Einzelfälle, sondern Ausdruck eines anhaltenden Missstands, der erhebliche Folgen für Umwelt und Kommunen hat.
Die Initiative ZARE (Zertifizierte Altreifen Entsorger) dokumentiert regelmäßig solche Fälle und ruft dringend zum verantwortungsvollen Umgang mit Altreifen auf.
Illegale Altreifenentsorgung – ein flächendeckendes Problem
Allein im August 2025 wurden wieder gravierende Fälle bekannt: In einem Waldstück bei Bergkamen (NRW) wurden am 12. August 2025 rund 40 Altreifen illegal abgeladen. Die Stadt beklagt wiederholte Umweltschäden in diesem Gebiet: Allein in den letzten eineinhalb Jahren wurden dort viermal größere Mengen Reifen illegal entsorgt. Die Polizei hat die Ermittlungen zu dem jüngsten Fall aufgenommen. Wenige Tage später, am 17. August, wurden im bayerischen Heideck etwa 50 Altreifen auf einem abgelegenen Flurweg entdeckt. Die Vielfalt der Reifenmodelle deutet laut Polizei auf eine gewerbliche Herkunft hin.
Diese aktuellen Fälle sind nur zwei Beispiele von vielen. Die ZARE-Initiative verzeichnet regelmäßig Meldungen illegaler Ablagerungen aus dem gesamten Bundesgebiet. Derartige Umweltsünden verursachen den Kommunen hohe Entsorgungskosten, gefährden Mensch und Natur und zeigen, wie dringlich Aufklärung und ein hohes Umweltbewusstsein sind.
Umweltschäden und hohe Kosten für die Allgemeinheit
Reifen verrotten nicht. Sie bleiben über Jahrzehnte in der Umwelt und gefährden durch ihre Volumenlagerung Tiere und Pflanzen. Zusätzlich tragen sie zur Verschmutzung von Böden und Gewässern bei. Gleichzeitig verursachen illegale Ablagerungen bundesweit Kosten in Millionenhöhe, die häufig von Kommunen getragen werden müssen – denn die Täter bleiben meist unerkannt. Je nach Bundesland drohen für illegal entsorgte Reifen Bußgelder von bis zu 300 Euro. Dennoch schrecken viele Täter nicht davor zurück – besonders in ländlichen oder schwer einsehbaren Gebieten.
ZARE appelliert an Verbraucher und Annahmestellen
Die Initiative ZARE ruft sowohl Verbraucher als auch Betriebe, insbesondere Werkstätten, Autohäuser und Reifenhändler, dazu auf, Altreifen ausschließlich über zertifizierte Entsorgungsfachbetriebe zu entsorgen. Nur so kann gewährleistet werden, dass Altreifen fachgerecht dem Kreislauf zugeführt werden – sei es durch Runderneuerung, mechanisch oder thermische Verwertung oder den Export als Gebrauchtreifen. „Illegale Entsorgung ist kein Kavaliersdelikt, sondern ein Umweltvergehen“, betont Christina Guth, Netzwerkkoordinatorin bei ZARE. „Jeder Einzelne trägt Verantwortung – ob als Autofahrer oder als Händler.“
Alle Informationen zur Meldung sowie eine Übersicht bisheriger Fälle finden sich unter: https://zertifizierte-altreifenentsorger.de/umweltschaeden/ und https://zertifizierte-altreifenentsorger.de/illegale-altreifenentsorgung-in-deutschland/
Mehr Informationen zur zertifizierten Altreifenentsorgung und zu den Partnern unter: https://zertifizierte-altreifenentsorger.de
Quelle: Initiative ZARE