Ex-Bundesumweltminister Klaus Töpfer im Alter von 85 Jahren gestorben

Zum Tod des ehemaligen Bundesumweltministers und Leiter des Umweltprogramms der Vereinten Nationen: NRW-Ministerpräsident Henrik Wüst würdigt das Engagement Klaus Töpfers. Sein lebenslanger Einsatz für die Bewahrung der Schöpfung und unserer Erde bleiben Mahnung und Ansporn.

Der frühere Bundesumweltminister und Staatspreisträger des Landes Nordrhein-Westfalen, Dr. Klaus Töpfer, ist im Alter von 85 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit verstorben. Ministerpräsident Hendrik Wüst: „Mit Klaus Töpfer verlieren Nordrhein-Westfalen, Deutschland und Europa einen Vordenker und unermüdlichen Kämpfer für unsere Umwelt und unser Klima. Als Bundesumweltminister, als Chef des Umweltprogramms der Vereinten Nationen und später in vielfältigen zivilgesellschaftlichen Rollen und internationalen Gremien hat Klaus Töpfer den Kampf gegen den Klimawandel und für eine nachhaltige Entwicklung über Jahrzehnte international geprägt. Mit Klaus Töpfer ist einer der größten Umweltpolitiker unserer Zeit von uns gegangen.

Klaus Töpfer war ein Visionär. Er hat vieles von dem, was wir heute diskutieren, schon vor Jahrzehnten vorausgesehen. Dabei warb er stets für gemeinsame, ganzheitliche und gesellschaftsorientierte Lösungen, die auch die Armutsbekämpfung in den Blick nehmen. Globale Ideen und lokales Handeln müssen gemeinsam gedacht werden – das war sein politischer Ansatz, den er zu jeder Zeit vorgelebt hat. Mit seiner außerordentlichen Beharrlichkeit und Geduld war Klaus Töpfer ein Kämpfer für die Bewahrung der Schöpfung und bis zuletzt ein weltweit gehörter und international geachteter Mahner.

Der Aktionsradius von Klaus Töpfer war weltumspannend, nahezu grenzenlos, aber drehte sich immer um ein zentrales Thema: die Zukunft unseres Planeten. Bei seinem internationalen Engagement blieb er Nordrhein-Westfalen durch seinen Werdegang und sein Wirken stets in besonderer Weise verbunden. Höxter, das Weserbergland, Ostwestfalen-Lippe – waren und blieben bis zuletzt seine Heimat. Nordrhein-Westfalen hat es auch Klaus Töpfer zu verdanken, dass die Bundesstadt Bonn heute starker Standort der Vereinten Nationen ist. Für sein großartiges Engagement wurde ihm deshalb 2019 der Staatspreis unseres Landes verliehen.

Das Land Nordrhein-Westfalen ist ihm mit großem Dank für seinen lebenslangen Einsatz und das von ihm Erreichte verbunden. Sein Einsatz für die Bewahrung der Schöpfung und unserer Erde bleiben Mahnung und Ansporn zugleich.“

Pionier der Kreislaufwirtschaft

Der BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft hat das politische Wirken von Dr. Klaus Töpfer als engagiert und beispielhaft hervorgehoben. BDE-Präsidentin Anja Siegesmund zum Tod von Klaus Töpfer: „Der BDE und seine Mitgliedsunternehmen trauern um eine engagierte und fachlich hochkompetente Politikerpersönlichkeit. Dr. Klaus Töpfer war ein engagierter Streiter für Umwelt- und Klimaschutz. In seinen vielen Stationen in Lehrtätigkeiten und politischen Ämtern hat sich Dr. Klaus Töpfer der Nachhaltigkeit verschrieben und stets neue Ideen entwickelt. Zeit seines Lebens lag ihm eine saubere Umwelt am Herzen, für die er sich immer einsetzte und unbequeme Wahrheiten aussprach.

Für die deutsche Entsorgungsbranche wird der ehemalige Bundesumweltminister als Pionier der Kreislaufwirtschaft in Erinnerung bleiben, der das Kreislaufwirtschaftsgesetz in Deutschland mit auf den Weg brachte und mit dem Gelben Sack mehr Recycling und die Rücknahme von Verpackungen durchsetzte. Mit ihm verlieren wir einen Vordenker moderner, nachhaltiger Entsorgungs- und Recyclingstrukturen. Als Bundesumweltminister, aber auch Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) hat er sich für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft stark gemacht. Persönlich ist mir Dr. Klaus Töpfer mehrfach als Streiter für mehr Nachhaltigkeit und eine erneuerbare Energieversorgung begegnet, der Vordenker ermutigt und Bündnisse gesucht hat.“

Quelle: Land NRW und BDE

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