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Bau- und Betriebsgenehmigung für PET-Biorecyclinganlage

Carbios, ein Pionier in der Entwicklung und Industrialisierung enzymatischer Lösungen für das Recycling von Kunststoff- und Textilpolymeren, hat bekannt gegeben, dass das Unternehmen die Baugenehmigung und die Betriebserlaubnis für die „weltweit erste PET-Biorecyclinganlage“ erhalten hat, und somit die Bauarbeiten beginnen können.

Die Anlage wird in Longlaville in der Region Grand-Est, Frankreich auf einem 13,7 Hektar großen Gelände neben der bestehenden PET-Produktionsanlage von Indorama Ventures, dem strategischen Partner des Unternehmens, errichtet.

Die hochmoderne Anlage, die 2025 den Betrieb aufnehmen soll, bietet eine enzymatische Recyclinglösung für PET-Abfälle in industriellem Maßstab. Die Technologie von Carbios ermöglicht eine Kreislaufwirtschaft für PET und bietet einen alternativen Rohstoff zu neu hergestellten Monomeren auf fossiler Basis. PET-Hersteller, Chemieunternehmen, Abfallentsorger, öffentliche Einrichtungen und Markenhersteller können mithilfe dieser Technologie auf ein effektives Werkzeug zurückgreifen, um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen und ihre eigenen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Die Anlage wird eine Verarbeitungskapazität von 50.000 Tonnen gebrauchter PET-Abfälle pro Jahr haben (hauptsächlich Abfälle, die mechanisch nicht recycelt werden können; das entspricht zwei Milliarden mehrfarbiger PET-Flaschen oder 2,5 Milliarden PET-Lebensmittelschalen) und 150 direkte und indirekte Arbeitsplätze in der Region schaffen.

Emmanuel Ladent, CEO von Carbios (dritter von links) und Hamdi Toudma, Bürgermeister von Longlaville (zweiter von rechts) mit Mitgliedern des Carbios-Teams in der Präfektur von Nancy (Foto: Carbios)

Emmanuel Ladent, CEO von Carbios: „Jetzt ist alles vorbereitet, sodass der Bau unserer Anlage offiziell beginnen kann! Wir haben die Genehmigungen in Übereinstimmung mit dem angekündigten Zeitplan erhalten und können es nicht erwarten, eine Anlage von großer lokaler als auch internationaler Relevanz für die Kreislaufwirtschaft von Kunststoffen zu errichten. Wir möchten der französischen Regierung und der Gemeinde Longlaville für ihre Unterstützung während des gesamten Verwaltungsverfahrens und für ihr Engagement bei der Erteilung der Betriebs- und Baugenehmigungen innerhalb von nur zehn Monaten unseren Dank aussprechen.“

Lionel Arras, Direktor für industrielle Entwicklung: „Ich bin sehr stolz auf das Team von Carbios, das diesen entscheidenden Meilenstein in diesem wichtigen Projekt erreicht hat. Mehr als 80 beteiligte interne und externe Ingenieure arbeiten in engagierter Teamarbeit daran unser Ziel zu erreichen: die Inbetriebnahme im Jahr 2025.“

Projektablauf im Zeitplan

Am 28. September 2023 erteilte Françoise Souliman, Präfektin von Meurthe-et-Moselle, die umweltrechtliche Betriebsgenehmigung, gefolgt von der Baugenehmigung am 24. Oktober 2023 durch Hamdi Toudma, Bürgermeister von Longlaville. Diese Genehmigungen wurden im Anschluss an ein Verwaltungsverfahren erteilt, das eine öffentliche Anhörung umfasste, bei der die künftigen Auswirkungen der Anlage auf die Wasserressourcen und den Schutz der aquatischen Umwelt, den Energieverbrauch, die landschaftliche Integration, den Verkehr etc. bewertet wurden. Carbios hat die Genehmigungsanträge bei den örtlichen Behörden im Dezember letzten Jahres eingereicht. Der Bau der Anlage kann noch in diesem Jahr beginnen, die Inbetriebnahme ist für 2025 geplant.

Carbios erwirbt das Grundstück von Indorama Ventures

Die Anlage wird auf einem 13,7 Hektar großen Grundstück errichtet, das Carbios ohne weitere Vorbehalte auf dem Gelände der bestehenden PET-Produktionsanlage von Indorama Ventures erworben hat. Die Fläche bietet die Möglichkeit, die Kapazität der PET-Biorecyclinganlage zu verdoppeln.

Eine Anlage mit minimalem ökologischem Fußabdruck

Die Anlage ist so konzipiert, dass sie eine größtmögliche Kreislaufwirtschaft erreicht, qualitativ hochwertige Produkte generiert und ihren ökologischen Fußabdruck auf ein Minimum reduziert, insbesondere im Hinblick auf den Energieverbrauch. Die Anlage wird fortwährend optimiert, um beispielsweise die Wiederverwertung des Wassers, das für den Prozess benötigt wird, zu verbessern.

Der Standort der Anlage in der Nähe der Grenzen zu Belgien, Deutschland und Luxemburg ist für die lokale Abfallversorgung von strategischer Bedeutung. Darüber hinaus kann die Biorecycling-Technologie von Carbios komplexe Abfälle verarbeiten, die mit herkömmlichen Technologien nicht recycelt werden können, und lebensmitteltaugliche Produkte herstellen. Somit bietet die Anlage eine hohe Flexibilität für die abfallverabeitende Industrie. Carbios und Indorama Ventures werden zusammen daran arbeiten, die Rohstoffzufuhr für die Anlage in Longlaville sicherzustellen. Das Gebiet, in dem die Anlage errichtet wird, hat das Potential, die Anlage mit 400.000 Tonnen PET-Abfällen im Jahr 2023 zu versorgen. Im Jahr 2030 könnten, bei verbesserter Abfalltrennung, bis zu 500.000 Tonnen erreichet werden.

Mit dem Gewinn eines Teils der Citeo-Ausschreibung für das Biorecycling von mehrschichtigen Lebensmittelschalen hat Carbios sich bereits eine erste Bezugsquelle gesichert. Das Konsortium, bestehend aus Carbios, Wellman (eine Tochtergesellschaft von Indorama Ventures) und Valorplast wurde ausgewählt, um 30 Prozent der vom Citeo angebotenen Tonnage zu verarbeiten. Carbios wird den Anteil der mehrschichtigen Lebensmittelschalen ab 2025 in seiner Anlage in Longlaville recyceln.

Finanzierung der Anlage gesichert

Im Juli 2023 hat Carbios erfolgreich seine Kapitalerhöhung in Höhe von rund 141 Millionen Euro abgeschlossen, die größte Emission an der Euronext Growth seit 2015. Dieser Betrag wird hauptsächlich für die Finanzierung des Baus der Anlage verwendet, deren Gesamtinvestitionen erwartungsgemäß etwa 230 Millionen Euro betragen wird. Der Teil der Investition, der nicht durch den Erlös aus der Emission vom Juli 2023 abgedeckt wird, soll durch Indorama Ventures, die planen, rund 110 Millionen Euro für dieses Projekt aufzubringen, durch staatliche Subventionen Frankreichs in Höhe von 30 Millionen Euro und 12,5 Millionen Euro von der Region Grand-Est sowie durch einen Teil der verfügbaren Barmittel der Carbios-Gruppe, die sich zum 30. Juni 2023 auf 78 Millionen Euro beliefen, finanziert werden.

Quelle: Carbios-Gruppe

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