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Die Kohle- und Erdgaspreise sinken weiter

HWWI-Rohstoffpreisindex im Februar erneut zweistellig gefallen.

Der HWWI-Rohstoffpreisindex fiel im Februar erneut zweistellig. Er gab um 10,2 % nach, nachdem er bereits im Januar um 19,7 % gesunken war und lag damit 20,7 % unter dem Wert von Februar 2022.

Wie im Januar waren insbesondere sinkende Preise für Energierohstoffe Ursache für das Fallen des Gesamtindex. Der Index für Energierohstoffe sank um 12,3 %. Der Index für Industrierohstoffe sank lediglich um 0,3 %, während der Index für Nahrungs- und Genussmittel wie im Vormonat leicht (+ 2,5 %) anstieg.

Index für Energierohstoffe: Weiterhin deutlich fallende Preise für Erdgas und Kohle, auch Subindex für Rohöl leicht rückläufig

Der Subindex für Erdgas sank im Februar um 19,7 % und lag damit um 37,1 % unter dem Wert vom Februar 2022. Einsparungen von privaten Haushalten und Industrie, gefüllte Speicher und höhere Produktion, auch von LNG, waren ursächlich für die weiter fallenden Preise. Dies darf allerdings noch nicht als ein Zeichen für dauerhafte Entspannung gedeutet werden. Wenn die Nachfrage aus China und anderen Ländern Asiens wieder steigen sollte, dürften die Preise wieder anziehen.

Der Subindex für Kohle sank im Februar deutlicher als im Vormonat um 35,6 %. Er lag damit nun ebenfalls um 10,2 % unter dem Wert des Vorjahresmonats. Zu den sinkenden Preisen trägt bei, dass es derzeit keine Bedenken mehr bezüglich der Versorgungssicherheit im Energiemarkt gibt und dass sich der Winter auf der Nordhalbkugel dem Ende entgegen neigt. Auch auf dem Kohlemarkt ist die Lage in China ein wichtiger Faktor: Im Zuge einer nur langsam voranschreitenden Erholung der chinesischen Wirtschaft ist die Importnachfrage schwach und gleichzeitig hat China die eigene Kohleproduktion auf einen neuen Rekord angehoben. Beide Entwicklungen wirken preisdämpfend.

Nach leichtem Anstieg im Januar setzte sich beim Subindex für Rohöl der in den Vormonaten zu beobachtende fallende Trend im Februar fort. Der Subindex fiel um 0,7 % und lag damit um 12,8 % unter dem Wert vom Februar 2022.

Insgesamt sank der Index für Energierohstoffe im Januar um 12,3 % (Eurobasis:
-11,8 %) auf 230 Punkte (Eurobasis: 245,8 Punkte).

Geringe Veränderungen bei den Industrierohstoffen; alle Preise deutlich unter Vorjahresniveau

Beim Index für Industrierohstoffe gab es im Februar wie bereits im Vormonat keine deutlichen Veränderungen. Die vergleichsweise entspannte Situation stabilisierte sich weiter. Der Subindex für Agrarische Rohstoffe stieg um 4,7 % und wurde insbesondere getrieben vom Preis für Schnittholz, der im Februar um 23,4 % anstieg. Nachdem der Schnittholzpreis in den vergangenen Monaten teilweise stark nachgegeben hatte, stieg er nun erstmals nach langer Zeit zweistellig, liegt aber weiter 63,6 % unter Vorjahresniveau. Ob es sich um eine dauerhafte Trendumkehr handelt, bleibt abzuwarten. Der Preisverfall der letzten Monate war hauptsächlich auf ein Tief in der Baubranche zurückzuführen. Der Subindex für Agrarische Rohstoffe lag im Berichtsmonat um 32,8 % unter dem Vorjahreswert.

Der Subindex für Nicht-Eisen Metalle sank im Februar um 2,7 % und lag damit 18,5 % unter dem Wert von Februar 2022. Der Subindex für Eisenerz und Stahlschrott stieg leicht um 1,1 % und lag um 27,1 % unter dem Vorjahreswert.

Der Index für Industrierohstoffe sank im Durchschnitt des Monats Februar um 0,3 % (Eurobasis + 0,3 %) und lag damit 24,1 % niedriger als ein Jahr zuvor. Der Index erreichte einen Wert 126 Punkten (Eurobasis 134,5 Punkte).

Index für Nahrungs- und Genussmittel weiterhin leicht sinkend

Der Index für Nahrungs- und Genussmittel stieg im Februar um 2,5 % gegenüber dem Vormonat an und lag um 3,3 % unter dem Wert des Vorjahresmonats.

Einzelne Preise im Teilindex entwickelten sich recht unterschiedlich. Am deutlichsten war die Veränderung beim Kaffeepreis, der, nachdem er mehrere Monate in Folge nachgegeben hatte, nun um 11,4% gegenüber dem Vormonat anstieg. Hauptursache hierfür ist eine schlechte Ernte im wichtigsten Erzeugerland Brasilien aufgrund von Dürre, Frost und extremen Regenfällen. Auch gestiegene Arbeits- und Energiekosten in den Anbauländern sowie höhere Frachtkosten haben den Kaffeepreis wieder ansteigen lassen. In Zukunft ist damit zu rechnen, dass die Kaffeepreise stärker schwanken werden, da die Kaffeepflanze sehr empfindlich ist und Extremwetterereignisse durch Klimaveränderungen zunehmen werden.

Insgesamt stieg der Index für Nahrungs- und Genussmittel im Monatsdurchschnitt um 2,5 % (Eurobasis 3,0 %) und notierte bei 158 Punkten (Eurobasis: 168,5 Punkte).

Quelle: HWWI

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