Der Einsatz industrieller Nebenprodukte zur Substitution von Primärrohstoffen und zur Förderung einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft wird immer bedeutender.
Ein zweieinhalbjähriges Forschungsprojekt der Forschungsvereinigung Kalk-Sand und des FEhS – Institut für Baustoff-Forschung zeigt eine neue umweltverträgliche Verwendung für verschiedene metallurgische Schlacken auf: Sie können anstelle von Naturstein wie Basalt in Kalksandsteinen zu einer erhöhten Schalldämmung und Druckfestigkeit sowie zu einer Reduzierung des kosten- wie CO2-intensiven Einsatzes von Kalk führen.
In dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) über die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) geförderten Forschungsvorhaben wurden verschiedene Stahlwerksschlacken sowie Kupferschlacken, Ferronickelschlacke und Rutilsand untersucht. Das FEhS-Institut war vor allem für die Charakterisierung des Materials sowie die Beurteilung der Umweltverträglichkeit der Steine verantwortlich, während die Forschungsvereinigung Kalk-Sand im Wesentlichen die Herstellung der Steine im Technikum und bei Werksversuchen betreute sowie typische Steinkenndaten ermittelte. Weitere Untersuchungen sind geplant.
Dr.-Ing. Andreas Ehrenberg, Abteilungsleiter Baustoffe im FEhS-Institut, der das AiF-Projekt zusammen mit Dr. Wolfgang Eden von der Forschungsvereinigung Kalk-Sand leitete: „Sowohl aus technischer wie aus ökologischer Sicht sind die Ergebnisse vielversprechend und wir nehmen ein großes Interesse von Seiten der Kalksandsteinindustrie wahr.“
Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Instituts, sieht in diesem Projekt einen weiteren Beleg für die Bedeutung von Sekundärrohstoffen: „Ressourcenschonung und Ressourceneffizienz rücken immer mehr in den Fokus von Politik und Wirtschaft. Praxisorientierte Forschungsprojekte legen den Grundstein für zukünftige Entwicklungen. Zusammen mit unseren Partnern möchten wir dazu beitragen, dass der Einsatz industrieller Nebenprodukte verstärkt den Abbau von Naturgestein vermeidet und damit Natur und Umwelt schont.“
Quelle: FEhS-Institut