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Abfall: AVG Köln setzt auf mehr Bahntransporte in der Rheinmetropole

Künftig werden bis zu 14.000 LKW-Fahrten zusätzlich eingespart. Bei der Anlieferung von Abfall, insbesondere dem Resthausmüll, setzt die AVG Köln seit über 20 Jahren auf den Bahntransport.

Jährlich werden so innerhalb der Stadt Köln rund 50.000 Fahrten zur und von der Restmüllverbrennungsanlage in Köln-Niehl eingespart. Ab 2024 werden weitere rund 14.000 Fahrten von der Straße auf die Schiene verlagert. Dann wird die AVG Köln ihre Aschetransporte per Bahn nach Erftstadt bringen.

„Wir nutzen den anstehenden Neubau der Rostascheaufbereitungsanlage auf der Deponie Vereinigte Ville dazu, auch das Anlieferkonzept zu überarbeiten“, sagt AVG-geschäftsführer Andreas Freund. „Dies wird möglich, da wir künftig die Logistik wie auch den Anlagebetrieb in Erftstadt in Eigenregie übernehmen werden.“

Jährlich fallen in der Restmüllverbrennungsanlage rund 175.000 Tonnen an Rostaschen an, die bislang noch per Lkw zur Deponie Vereinigte Ville in Erftstadt transportiert werden. Diese Reststoffe stammen aus dem Verbrennungsprozess. Sie werden aufbereitet, eisen- und nichteisenhaltige Metalle aussortiert und stehen nach einer rund dreimonatigen Reifezeit als Baumaterialien für den Straßen- und Wegebau sowie den Bau von Lärmschutzwällen zur Verfügung. Nicht verwertbare Rostaschen können direkt auf der Deponie abgelagert werden.

Bis die Aschetransporte per Bahn Realität werden, müssen noch einige Umbauten in der Restmüllverbrennungsanlage erfolgen und entsprechende Genehmigungen eingeholt werden. So ist die Krananlage für die Aschen bis auf die Gleise des bereits bestehenden Containerbahnhofs an der Restmüllverbrennungsanlage zu verlängern. Auch muss gewährleistet sein, dass die Verladung staub- und geruchsfrei erfolgen kann.

„Als Unternehmen der öffentlichen Daseinsvorsorge sehen wir uns in der Pflicht, umwelt- und klimaschonend zu arbeiten. Wir suchen ständig nach Potenzialen, um nachhaltiger zu wirtschaften“, erläutert Andreas Freund. Die Infrastruktur für den Switch von der Straße auf die Schiene ist bereits vorhanden.

Die AVG Köln plant, das bestehende innerstädtische Eisenbahnnetz zu nutzen. Den Bahntransport könnte dann die Häfen und Güterverkehr Köln GmbH (HGK) übernehmen. Es wird damit gerechnet, dass pro Tag ein Zug von Niehl zum Containerterminal Hürth Knapsack fahren wird. Dort, räumt Andreas Freund ein, legt die Rostasche die „letzte Meile“ dann noch per Lkw zurück: „Wir haben auch eine Direktanlieferung auf die Deponie geprüft. Aber uns fehlt der nötige Platz für ein eigenes Containerterminal. Außerdem könnte es durch die rund 40 Meter mächtige Müllschicht statische Probleme geben.“

Mit der Verlagerung des Transportverkehrs auf die Schiene werden nicht nur die Straßen im Kölner Norden und der Autobahnring entlastet. Damit verbunden ist auch ein kleiner Beitrag für den Klimaschutz. Quasi als Abfallprodukt bleiben der Stadt Köln noch rund 350 Tonnen Kohlendioxid erspart.

„Gerade bei der derzeitigen Diskussion um den Bau einer Klärschlammverbrennungsanlage setzen wir auch ein Ausrufezeichen für die Merkenicher Bürgerinnen und Bürger. Mit unserer Maßnahme sparen wir deutlich mehr Lkw-Fahrten ein, als die Klärschlammverwertung in Merkenich mit sich bringen wird“, stellt Andreas Freund in Aussicht. „Perspektivisch denken wir zudem darüber nach, die Aschen aus der geplanten Klärschlammverbrennungsanlage in Köln-Merkenich per Zug zur Deponie Vereinigte Ville zu fahren. Das würde den Kölner Norden weiter entlasten. Ich gehe davon aus, dass sich dadurch weitere rund 1.000 Lkw-Fahrten aus Merkenich einsparen ließen.“

Quelle: AVG Köln

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