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Chemisches Recycling: Borealis intensiviert Kooperationen in Schweden

Borealis präsentiert ein neues Projekt, das die bestehende Versorgung des Standorts Stenungsund mit chemisch recycelten Rohstoffen ausbauen wird. Damit will das Unternehmen die Produktion kreislauforientierter Basischemikalien und polyolefinbasierter Produkte am Standort weiter vorantreiben.

Eine Machbarkeitsstudie, welche die Errichtung einer chemischen Recyclinganlage in Stenungsund prüfen soll, ist derzeit in Gange. Die zum Teil durch Fördermittel der Schwedischen Energieagentur finanzierte Studie wird gemeinsam mit dem Projektpartner Stena Recycling durchgeführt. Liefert die Studie ein positives Ergebnis, soll der Anlagenbetrieb – vorbehaltlich der endgültigen Investitionsentscheidung – im Jahr 2024 aufgenommen werden. Die Recyclinganlage soll maßgeblich dazu beitragen, den Umstieg auf eine Kunststoff-Kreislaufwirtschaft zu beschleunigen, da – durch Einbindung chemisch recycelter Rohstoffe über das Massenbilanzmodell – fossile Rohstoffe in größerem Maßstab ersetzt werden können. Borealis Stenungsund ist seit Februar 2021 ISCC Plus-zertifiziert.

Gemeinsam mit Fortum Recycling and Waste startet Borealis zudem ein unabhängiges Projekt, das sich mit der Kunststoffabfallbeschaffung für die chemische Recyclinganlage befassen wird. Fortum wird zu diesem Zweck eine öffentliche Förderung beantragen, um die erforderliche Machbarkeitsstudie zu finanzieren.

Kunststoff-Kreislaufwirtschaft durch chemisches Recycling fördern

Als Ergänzung zum mechanischen Recycling kommt dem chemischen Recycling eine wichtige Rolle zu, um den Materialkreislauf im Sinne einer Kunststoff-Kreislaufwirtschaft zu schließen. Denn auch Kunststoffabfallströme geringerer Qualität können durch chemisches Recycling zu hochwertigen Basischemikalien (einschließlich Olefinen) und Polyolefinen verarbeitet werden. Tatsächlich liefern Olefine, die aus chemisch recyceltem synthetischem Rohöl gewonnen werden, eine ebenso hohe Qualität wie Olefine aus fossilem Rohöl. Dies wiederum ermöglicht die Entwicklung von High-End-Anwendungen auf Polyolefinbasis, wie zum Beispiel von Verpackungen für Healthcare- und Lebensmittelanwendungen; diese unterliegen strengen Qualitäts- und Sicherheitsvorschriften, die von mechanisch recycelten Materialien nicht immer erfüllt werden können.

„Borcycle C“ ist die treibende Kraft hinter Borealis‘ Engagement für das chemische Recycling. Gemeinsam bilden „Borcycle C“ und „Borcycle M“ – „M“ für mechanisches Recycling – das Borcycle-Portfolio, eine Palette an kreislauforientierten Allround-Kunststofflösungen, die auf der im Jahr 2019 eingeführten Borcycle-Technologie basieren. Borcycle hat transformativen Charakter, da es Post-Consumer-Abfällen neues Leben einhaucht; dank Innovation und der Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette entwickelt sich die Technologie zudem ständig weiter. Borcycle ist Teil der EverMinds-Plattform und teilt damit deren Ziel, konsequent konkrete Maßnahmen, die zu einer Verbesserung der Kreislauforientierung führen, voranzutreiben.

Die Machbarkeitsstudie zur Evaluierung des chemischen Recyclings wird gemeinsam mit Stena Recycling durchgeführt, einem führenden Recyclingunternehmen in Nordeuropa, das sich auf die Entwicklung nachhaltiger, kreislauforientierter Lösungen für alle Branchen spezialisiert hat. Die Studie wurde durch Fördermittel der Schwedischen Energieagentur mitfinanziert und soll darüber Auskunft geben, welche Technologie sich am besten für die chemische Recyclinganlage eignet und wie diese in den bestehenden Cracker am Borealis-Produktionsstandort Stenungsund eingebunden werden kann. Die Aufgabe von Stena Recycling besteht darin, Kunststoffabfälle zu sammeln, das für das chemische Recycling geeignete Material von mechanisch recycelbaren Wertstoffen zu trennen und die neue chemische Recyclinganlage, die Borealis errichten wird, damit zu beliefern. Stena Recycling wird auch in seine eigenen Anlagen investieren und durch die Produktion von Rohstoffen aus Kunststoffabfällen zur Herstellung von kreislauforientierten Kunststofflösungen von Borealis beitragen.

Auch Fortum Recycling and Waste, ein führender Anbieter von Recycling- und Abfallmanagement-Dienstleistungen in Skandinavien, hat eine Förderung zur Finanzierung einer Machbarkeitsstudie beantragt. Diese Studie soll weitere Aufschlüsse über die technischen Anforderungen der Beschaffung und Vorbehandlung geeigneter Kunststoffe sowie über die nötigen Maßnahmen der Qualitätssicherung liefern. Darüber hinaus sollen die Voraussetzungen für die Genehmigungen und Investitionen, die für eine Verwertung von Kunststoffabfällen in Borealis‘ chemischer Recyclinganlage erforderlich wären, im Detail geklärt werden. Eine solche Integration von Abfallmanagement und  verwertung in einem Steamcracker wäre eines der ersten Projekte dieser Art. Borealis wird die Anlage selbst betreiben, sofern diese wie geplant im Jahr 2024 in Betrieb geht.

Statements

„Borealis hat sich eine Reihe von ehrgeizigen Zielen im Zusammenhang mit der Kreislaufwirtschaft gesteckt, weil wir uns dazu verpflichtet haben, stets Neues zu erfinden, um unser Leben noch nachhaltiger zu machen“, erklärt Martijn van Koten, Borealis Executive Vice President Base Chemicals and Operations. „Die Integration von Borcycle C in unserem Cracker in Stenungsund, Schweden, unterstreicht einmal mehr unser hohes Engagement für kreislauforientierte Lösungen: Borcycle C basiert auf Innovation und Zusammenarbeit und ermöglicht uns, die im Markt benötigten Volumina an chemisch recycelten Basischemikalien und Polyolefinen bereitzustellen.“

„Ganz im Sinne unserer EverMinds-Philosophie setzen wir immer mehr konkrete Maßnahmen, um über Kooperationen den Umstieg auf eine Kreislaufwirtschaft noch schneller zu schaffen“, erklärt Lucrèce Foufopoulos, Borealis Executive Vice President Polyolefins, Innovation & Technology and Circular Economy Solutions. „Durch unsere Kooperationen mit Stena und Fortum können wir unseren Kunden und Partnern neuwertige Polyolefine liefern, die aus chemisch recycelten Post-Consumer-Abfällen gewonnen werden.“

„Das Projekt, das wir derzeit gemeinsam mit Borealis am ersten Kunststoffrecycling-Hub Schwedens durchführen, ist ein äußerst spannender und wichtiger Schritt, um den Anteil recycelter Wertstoffe in der Kunststoffproduktion zu steigern“, so Martin Leander, Head of Commodities, Stena Recycling. „Durch diese Partnerschaft fördern wir das Recycling und verringern die Umweltbelastung: Kunststoffabfälle, die bisher verbrannt wurden, werden nun chemisch wiederverwertet. Plastik ist ein wichtiger Rohstoff – und wir verfügen nun über zusätzlichen Möglichkeiten, unseren Kunden dabei zu helfen, kreislauforientierte Lösungen zu finden.“

„Fortum forciert den Umstieg auf ein emissionsarmes Energiesystem und sucht stets nach neuen Wegen, um die Ressourceneffizienz zu steigern. Ein wesentlicher Teil dieser Suche konzentriert sich darauf, einen CO2-neutralen schadstofffreien Rohstoff zu liefern. Kooperationen mit Partnern aus der Industrie sind dabei ein Kernstück unseres Geschäftsmodells“, erklärt Christian Helgesson, CEO, Fortum Recycling and Waste. „Die Zusammenarbeit mit gleichgesinnten Partnern wie Borealis ist der beste Weg, um diese Wende zu beschleunigen. Denn wir sind davon überzeugt, dass smarte und durch Kooperationen entwickelte Lösungen maßgeblich dazu beitragen werden, die Ressourceneffizienz zu steigern.“

Quelle: Borealis

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