Zurück in die Zukunft? Innovationen aus Holz!
Der Klimawandel löst derzeit ein Umdenken aus: Politische Rahmenbedingungen werden sich ebenso ändern wie das Konsumverhalten. In diesem Kontext ist die Suche nach Alternativen zu endlichen, fossilen Ressourcen hochaktuell. Viele Produkte aus Plastik, Stahl oder Beton können ersetzt werden – durch holzbasierte Produkte aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Ob als moderne und umweltschonende Textilfaser, als natürliche Alternative zu Mikroplastik in Kosmetik, als veganes Material für Schuhe und Rucksäcke, in Form von biologisch abbaubaren Verpackungsfolien für Lebensmittel oder auch als rückbau- und recyclingfähiger Baustoff im Hochhausbau – das ökologische, technische aber auch wirtschaftliche Potenzial innovativer Produkte aus Holz ist enorm.
Welche Chancen, Herausforderungen und Zukunftsvisionen sich aus diesem Potenzial ergeben, wird auf einer öffentlichen Dialogveranstaltung des BMEL am 10. Dezember im Auditorium Friedrichstraße in Berlin diskutiert.
„Klima – Werte – Wandel: Wie wollen wir in Zukunft leben?“ Diese Frage steht am 10. Dezember 2019 im Fokus der Veranstaltungsreihe „Charta für Holz 2.0 im Dialog“, zu der das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in Kooperation mit dem Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) einlädt. Der RNE ist seit 2001 das Beratungsgremium der Bundesregierung in Fragen der Nachhaltigkeit und hat das Thema seitdem zu einem wichtigen öffentlichen Anliegen gemacht.
Spannungsfelder Ökonomie, Ökologie und Design
Auf der Veranstaltung diskutieren BMEL und RNE mit Experten aus den Bereichen Klimaschutz und Nachhaltigkeit, Produktdesign, Bioökonomie, Kreislaufwirtschaft und Bildung sowie Vertretern der Forst- und Holzwirtschaft grundlegende Zukunftsfragen: Wie kann der notwendige Wertewandel befördert werden? Welches Potenzial haben holzbasierte Produkte aus nachhaltiger Forstwirtschaft in diesem Zusammenhang? Was kann jeder Einzelne heute bereits dazu beitragen? Wo endet die Verantwortung des Verbrauchers und wo beginnt die von Wirtschaft und Politik? Und nicht zuletzt ist die Frage zu klären, was zu tun ist, damit die Bioökonomie im Mainstream ankommt.
Innovative und nachhaltige Lösungen aus Holz
Neue Einsatzmöglichkeiten von Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft werden im Fokus des Dialogs stehen. Das reicht von Lebensmittelverpackungen über Kosmetikprodukte, wie sie in jedem Badezimmer zu finden sind, hin zu sogenannter Fair Fashion. Mit dabei: Prof. Dr. Michael Braungart, Professor für Öko-Design an der Leuphana Universität Lüneburg, der auf die Bedeutung von Nachhaltigkeit im Designprozess eingehen wird.
Wissen Verbraucher, was sie kaufen?
Wie es um das Verbraucherwissen zu biobasierten Produkten steht, hat das nova-Institut in einer tiefenpsychologischen Umfrage untersucht. Wie decken sich die Ergebnisse dieser Studie mit den Erfahrungen und den Erwartungen der jungen Generation? Beantwortet wird diese Frage im Rahmen einer Panel-Diskussion moderiert von Prof. Dr. Hubert Röder vom Lehrstuhl für Nachhaltige Betriebswirtschaft der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf. Panel-Teilnehmerinnen sind Elena Keil von youpaN, dem Jugendforum der Nationalen Plattform Bildung für nachhaltige Entwicklung, Kira Schnellbächer von der Deutschen Waldjugend der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, und Nachhaltigkeitsbloggerin Anna Schunck.
Konkrete Handlungsschritte
Wie können die Green Economy und die Bioökonomie weiter gestärkt werden, was sind derzeit die größten Hindernisse und was die nächsten Schritte auf dem Weg in den Mainstream? In einer abschließenden Podiumsdiskussion wird der Blick aktiv auf die Zukunft gerichtet. Diskutiert wird mit Vertretern aus Bundesministerien, Wissenschaft, Wirtschaft und Verbänden über Lösungsansätze und Handlungsmöglichkeiten für eine bessere Zukunft.
Das BMEL lädt in Kooperation mit dem RNE-Vertreter der relevanten Branchen zur aktiven Teilnahme am Dialog nach Berlin ein. Weiterführende Programminformationen sowie die Möglichkeit zur Registrierung stehen online zur Verfügung.
Hintergrund
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) initiierte die Charta für Holz 2.0 im April 2017 auf der Grundlage eines Beschlusses der Agrarministerkonferenz als Gemeinschaftswerk mit engagierten Verbänden, Organisationen und Verwaltungen.
Die Charta für Holz 2.0 bildet den Rahmen für einen auf Dauer angelegten gesellschaftlichen Dialogprozess. Im Zuge dieses Prozesses wird die Erkenntnis, dass der verstärkte Einsatz von Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft zugunsten des Klimaschutzes, zur Schonung fossiler Ressourcen und zur Stärkung der ländlichen Räume jetzt und künftig unverzichtbar ist, in der Öffentlichkeit verankert und durch den Cluster Forst und Holz umgesetzt.
Mit der Betreuung des Charta-Prozesses beauftragte das BMEL seinen Projektträger, die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR). Das BMEL hat für den Charta-Prozess eine Steuerungsgruppe und sechs Arbeitsgruppen eingesetzt. Über Fachgespräche, Workshops, Plattformen und Tagungen werden die verschiedenen Interessengruppen beteiligt.
Die FNR ist als Projektträger des BMEL für das Förderprogramm Nachwachsende Rohstoffe und die vom Bundeslandwirtschafts- und Bundesumweltministerium gemeinsam finanzierte Förderrichtlinie Waldklimafonds aktiv. Sie unterstützt unter anderen Forschungsthemen in den Bereichen nachhaltige Forstwirtschaft und innovative Holzverwendung. Das Kompetenz- und Informationszentrum Wald und Holz (KIWUH) ist eine Abteilung der FNR.
Quelle: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)