Das derzeitig herrschende extreme Niedrigwasser auf den Bundeswasserstraßen stellt die Stahlrecyclingwirtschaft vor Riesenprobleme, so der Verband.
Einerseits bestehen für Schrott und Sekundärrohstoffe deutlich geringere Ladekapazitäten, sodass die vertragsgemäße Abnahme bei den industriellen Schrott-Anfallstellen sowie auch die Belieferung der Stahlwerke entlang der Wasserstraßen kaum noch möglich sind. Andererseits sind die Frachtsätze dramatisch angestiegen. Statt des üblichen kalkulatorischen Frachtsatzes auf Rhein/Main/Neckar von 10 bis 12 Euro pro Tonne müssen derzeit 35 bis 40 Euro pro Tonne realisiert werden. Die Alternative des Transports per Güterbahn oder Lkw besteht nicht, da auch dort aufgrund der erhöhten Nachfrage Engpässe bestehen und die Kosten explodiert sind.
„Es kann nicht angehen, dass die explodierenden Frachtkosten allein vom Schrotthandel aufgefangen werden. Das Extremwetterereignis und seine Auswirkungen müssen von allen Beteiligten der Wertschöpfungskette solidarisch getragen werden“, fordert Rainer Cosson, Hauptgeschäftsführer der BDSV. Er appelliert gleichermaßen an die Erzeuger von Schrott als auch an die Abnehmer der Sekundärrohstoffe, für konstruktive Gespräche über eine gerechte Teilung der Mehrkosten offen zu sein.
Quelle: BDSV