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Statusbericht Kreislaufwirtschaft: Deutschland muss besser werden

„Im europäischen und internationalen Vergleich haben wir eine starke Recyclingindustrie in Deutschland. Das reicht aber nicht mehr. Wir müssen noch besser werden“, erklärte Eric Rehbock, Hauptgeschäftsführer des bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung, anlässlich der Vorstellung des Statusberichts der deutschen Kreislaufwirtschaft in Berlin.

Die Kreislaufwirtschaft erzielt in Deutschland aktuell einen Umsatz von etwa 76 Milliarden Euro (+ 1,1 % p. a.) und beschäftigt über 290.000 Erwerbstätige (+ 0,8 % p. a.). In der Kreislaufwirtschaft sind bundesweit heute genauso viele Personen beschäftigt wie in der Energiewirtschaft und fast viermal so viele Personen wie in der Wasser und Abwasserwirtschaft. Mit einer Bruttowertschöpfung von rund 21,5 Milliarden Euro (+3,4 % p. a.) ist die Branche zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor geworden.

„Dieser Erfolg ist jedoch nur denkbar mit einem starken Mittelstand. Der Mittelstand der Recycling- und Entsorgungsbranche organisiert gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort die Kreislaufwirtschaft“, betonte Rehbock.

Abfall ist kein wertloser Müll – Kreislaufwirtschaft braucht Märkte

Das Recycling von Abfällen ist der zentrale Bestandteil der Circular Economy, einer europaweiten Strategie, die darauf abzielt, über eine nachhaltige Produktionsweise von Gütern und die Kreislaufführung von Ressourcen das Wirtschaftswachstum zu erhöhen. Abfälle sind deshalb kein wertloser Müll. In Abfällen stecken wichtige Wertstoffe, wie Altpapier, Schrotte, Altkunststoffe, Metalle oder Glas. „Wir sammeln die Abfälle und bereiten sie zu wertvollen (Sekundär-)Rohstoffen so auf, dass sie für die gewerbliche und industrielle Produktion genutzt werden können. Ohne Raubbau an der Natur und klimafreundlich.“

Für die Zukunft kommt es nach Meinung des bvse deshalb „stärker denn je“ darauf an, robuste Märkte für Recyclingprodukte zu etablieren. Ohne ein hochwertiges Recycling können die Ziele der Kreislaufführung nicht erreicht werden. Dafür muss aber sichergestellt werden, dass der steigenden Menge an Rezyklaten auch ein gleichermaßen wachsender Absatzmarkt gegenübersteht, wird im Statusbericht Kreislaufwirtschaft festgestellt.

Rehbock: „Kreislaufwirtschaft braucht Märkte. Die öffentliche Hand muss viel stärker als bisher auf Recyclingprodukte setzen. Da fehlt die Entschlossenheit, die notwendig ist. Bund und Länder könnten ihre enorme Nachfragemacht nutzen und durch ihre Vorreiterrolle einen entscheidenden Anstoß geben.“

Für dieses Projekt haben sich neun Verbände zusammengeschlossen: BDE, bvse, BDSV, ITAD, PlasticsEurope, VDM, VDMA, VHI und VKU. Alle hier aufbereiteten und dargestellten Daten und Fakten ergeben somit ein umfassendes und abgestimmtes Bild der gesamten Branchentätigkeit.

Zum Herunterladen: Statusbericht der deutschen Kreislaufwirtschaft  (17 MB)

Quelle: bvse

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