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Abfallbilanz 2016: In Thüringen sind mehr gefährliche Abfälle angefallen

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Menge an gefährlichen Abfällen um 6,5 Prozent erhöht: 2015 sind in Thüringen 346.136 Tonnen und 2016 insgesamt 368.498 Tonnen an gefährlichen Abfällen angefallen.

Der Mengenzuwachs ist insbesondere auf eine Zunahme bei den teerhaltigen Abfällen aus dem Straßenbau, den gefährlichen Bau- und Abbruchabfällen sowie bestimmten gefährlichen Abfällen aus Abfallbehandlungsanlagen zurückzuführen. Im Vergleich zum Vorjahr ist insbesondere eine deutliche Zunahme bei folgenden Abfallgruppen festzustellen:

  • 17 03 (Bitumengemische, Kohleteer und teerhaltige Produkte): Zunahme um das Doppelte auf 11.935 Tonnen
  • 19 12 (Abfälle aus der mechanischen Behandlung von Abfällen): Zunahme um 27 Prozent auf 4.743 Tonnen
  • 17 01 (Beton, Ziegel, Fliesen und Keramik): Zunahme um mehr als das Doppelte auf 4.362 Tonnen und damit Unterbrechung des rückwärtigen Trends der letzten Jahre
  • 17 06 (Dämmmaterial und asbesthaltige Baustoffe): Zunahme um zehn Prozent auf 1.365 Tonnen
  • 19 03 (Stabilisierte und verfestigte Abfälle): Zunahme um 2,3 Prozent auf 1.322 Tonnen.

Die deutlichste Abnahme ist bei der Abfallgruppe 17 05 (Boden, einschließlich Aushub von verunreinigten Standorten, Steine und Baggergut) um 2.123 Tonnen (12 %) festzustellen.
70 Prozent (257.391 Tonnen) der in Thüringen angefallenen gefährlichen Abfallmengen wurden in anderen Bundesländern und weniger als ein Prozent (1.706 Tonnen) in anderen Ländern (insbesondere Belgien) entsorgt. Die größten Mengen gelangten nach Sachsen (114.719 Tonnen), und Sachsen-Anhalt (106.423 Tonnen), davon im Wesentlichen Abfälle aus Abfallbehandlungsanlagen.

Entsorgung gefährlicher Abfälle in Thüringen

Insgesamt wurden im Jahr 2016 in Thüringen 1.037.359 Tonnen gefährliche Abfälle entsorgt, das sind 4,6 Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahr (2015: 995.516 Tonnen). Dabei handelte es sich insbesondere um Abfälle aus Abfallbehandlungsanlagen (75 %), Bau- und Abbruchabfälle (11 %) und Abfälle aus thermischen Prozessen (3 %). Die Entsorgung erfolgte überwiegend im Untertageversatz (68 %) und in chemisch-physikalisch-biologischen Behandlungsanlagen (17 %). Im Erhebungsjahr 2016 wurden in Thüringen insgesamt 927.957 Tonnen (2015: 887.383 Tonnen) gefährliche Abfälle aus anderen Regionen und davon 107.618 Tonnen (2015: 104.249 Tonnen) – das sind zwölf Prozent – aus dem Ausland entsorgt. Damit ist die nach Thüringen verbrachte  Menge an gefährlichen Abfällen im Vergleich zum Vorjahr um 4,6 Prozent gestiegen.

Die mengenmäßig größten Anteile stammten aus Nordrhein­-Westfalen (18 %), Bayern (13 %), Niedersachsen (11 %), Hessen (10 %), Sachsen-­Anhalt (7 %), Brandenburg und Bremen (jeweils 6 %) und Sachsen (4 %). Deutliche  Mengenzunahmen im Vergleich zum Vorjahr sind aus Sachsen­-Anhalt und Brandenburg festzustellen, während aus Nordrhein-­Westfalen und Niedersachsen Rückgänge zu verzeichnen sind.

Quelle: Abfallbilanz 2016, Herausgegeben von der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie

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