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Wellpappe: Erfolgsstory geht weiter – trotz dramatischer Kostensituation

Darmstadt — Die Wellpappenindustrie profitierte auch 2017 von der allgemein guten Wirtschaftsentwicklung in Deutschland. So konnten die Mitglieder des Verbandes der Wellpappen-Industrie (VDW) 2017 arbeitstäglich betrachtet ein Absatzwachstum von 4,3 Prozent erzielen. Das liegt deutlich über dem allgemeinen Wirtschaftswachstum von 2,5 Prozent (kalenderbereinigt). In absoluten Zahlen gemessen haben die VDW-Mitglieder 2017 gut 7,8 Milliarden Quadratmeter Wellpappe abgesetzt. Damit verzeichnen sie ein Plus von 230 Millionen Quadratmeter gegenüber dem Vorjahr, was einer Steigerung von 3,0 Prozent entspricht.

„Die Voraussetzungen für diese Erfolgsstory der Wellpappe sind vor allem die solide Entwicklung bei unseren Kunden und die anhaltende Konsumlaune der Verbraucher“, erklärte Dr. Steffen P. Würth, Vorsitzender des VDW, anlässlich der Jahrespressekonferenz des Verbands. „Auch in dieser Phase des Aufschwungs konnten Wellpappenverpackungen wieder unter Beweis stellen, dass sie aufgrund ihrer Leistungsfähigkeit ein unverzichtbarer Partner für Industrie, Handel und Logistik sind.“

Verknappung und Preiserhöhung bei Rohpapier

Jedoch könnten – so Würth – die anhaltende positive Wirtschaftsentwicklung und die damit verbundenen Absatzzuwächse nicht darüber hinwegtäuschen, dass es auch eine Kehrseite der Medaille gibt. Demnach sorgte die hohe Nachfrage nach Wellpappenprodukten für eine deutliche Verknappung des Rohpapiers, worauf die Papierlieferanten mit immensen Preiserhöhungen reagierten. Das führte zu einer dramatischen wirtschaftlichen Schieflage, die die Wellpappenindustrie vor große Herausforderungen stellt.

Die Ausgaben für Rohstoffe machen in der Wellpappenindustrie mehr als die Hälfte der Gesamtkosten aus. Bei dem mit Abstand wichtigsten Rohstoff, dem Wellpappenrohpapier, mussten die VDW-Mitglieder in 2017 Preisaufschläge von bis zu 27 Prozent in Kauf nehmen. Und auch in den ersten Wochen 2018 wurden die Unternehmen bereits mit weiteren deutlichen Kostensteigerungen konfrontiert.

Ertragsmarge als katastrophal bezeichnet

Dagegen blieben die Erträge 2017 weit hinter der Teuerung der Rohstoffe zurück. Demnach stieg der durchschnittliche Erlös pro Quadratmeter Wellpappe im Jahresverlauf 2017 von 52,6 Cent im Januar auf 53,8 Cent im Dezember. Damit lagen die Preise für Wellpappenerzeugnisse 2017 im Durchschnitt bei 53,1 Cent pro Quadratmeter, was einer Steigerung von lediglich 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Rein rechnerisch hätten 13,5 Prozent erzielt werden müssen, um eine auskömmliche Erlössituation zu erreichen. „Mit Blick auf die Marge muss das Jahr 2017 für unsere Industrie also tatsächlich als katastrophal bezeichnet werden“, sagt Würth. Waren in 2017 viele Wellpappenhersteller und -verarbeiter an teils längerfristige Lieferverträge mit ihren Kunden gebunden, die auf Grundlage eines erheblich niedrigeren Preisniveaus bei den Rohstoffen geschlossen wurden, rechnen Marktbeobachter und Branchenkenner nunmehr mit deutlichen Preisanpassungen für Wellpappenerzeugnisse.

Steigender Wellpappenabsatz prognostiziert

Für das laufende Jahr rechnet Würth aufgrund der aktuellen Stimmungsindikatoren damit, dass sich die positive Konjunkturentwicklung weiter fortsetzen wird. Er prognostiziert einen Anstieg des Wellpappenabsatzes um 3,9 Prozent pro Arbeitstag. Würth: „Wellpappe ist und bleibt ein zentraler Werttreiber für unsere Kunden und die gesamte Lieferkette. An dieser Erfolgsstory wollen wir trotz der schwierigen Rahmenbedingungen auch 2018 mit aller Kraft weiterschreiben.“

Quelle: Verband der Wellpappen-Industrie e.V.

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