EU-Kommission will Gesetz gegen irreführende Umweltaussagen und Greenwashing offenbar aufgeben. Das wäre ein schwerer Rückschlag für den Verbraucherschutz und ein fatales Signal für verantwortungsvoll wirtschaftende Unternehmen.
Die EU-Kommission hat am vergangenen Freitag angekündigt, die geplante Green Claims-Richtlinie zurückzuziehen. Ziel der Richtlinie ist es, irreführende Umweltaussagen in der Werbung zu verhindern und Greenwashing zu bekämpfen. Dazu erklärt Juliane Petrich, Referentin Politik und Nachhaltigkeit beim TÜV-Verband:
„Sollte die EU-Kommission den Vorschlag zur Green Claims-Richtlinie zurückziehen, wäre das ein schwerer Rückschlag für den Verbraucherschutz und den fairen Wettbewerb im EU-Binnenmarkt. Verbraucher:innen müssen sich darauf verlassen können, dass Begriffe wie ‚klimaneutral‘, ‚umweltfreundlich‘ oder ‚recycelbar ‘ auf Produkten auch einer unabhängigen Prüfung standhalten. Ohne verbindliche unabhängige Bewertung bleibt Greenwashing Tür und Tor geöffnet.
Die Richtlinie liegt seit Anfang 2023 auf dem Tisch. Dass sie nun offenbar aus parteipolitischem Kalkül zurückgezogen werden soll, ist nicht nachvollziehbar und sendet ein fatales Signal an verantwortungsvoll wirtschaftende Unternehmen in ganz Europa. Verlässliche, geprüfte Umweltaussagen schaffen Vertrauen – bei Verbraucher:innen ebenso wie bei anderen Wirtschaftsakteuren. Der TÜV-Verband appelliert an die EU-Kommission, zusammen mit dem EU-Parlament und den Mitgliedstaaten den eingeschlagenen Weg konsequent fortzusetzen und an einer Einigung mitzuwirken.“
Quelle: TÜV-Verband