Die EU-internen Regulierungshürden für Startups sollten dringend abgebaut werden, sagt ifo Präsident Clemens Fuest. Er begrüßt die EU Startup and Scaleup Strategie, hält aber deutlichere Reformschritte für nötig: „Startups brauchen besseren Zugang zu Kapital und es gibt noch immer zu viele Hindernisse, grenzüberschreitend zu arbeiten.“
Um die Finanzierung von Startups zu verbessern, müssen die europäischen Kapitalmärkte nach Ansicht des ifo Präsidenten besser entwickelt werden: „Die EU-Startup-Strategie bleibt hier noch zu vage. Die Europäische Investitionsbank stärker zu nutzen, ist hilfreich, aber ohne deutlich mehr privates Kapital geht es nicht.“ Dazu müssten Fuest zufolge unter anderem Gelder der privaten Altersvorsorge in Gründungskapital fließen können, was strenge Regulierungen in der EU bisher verhindern.
Mehr internationale Talente nach Europa zu bringen, ist laut Fuest ebenfalls sehr wichtig. Die EU-Strategie enthalte hier schon viele gute Ansätze. Es fehle aber eine explizite Empfehlung an die Mitgliedstaaten, den eigenen Arbeitsmarkt für Startups zu deregulieren. Sowohl die hoch qualifizierten Mitarbeiter wie auch die Startups bräuchten deutlich mehr Flexibilität in Beschäftigungsfragen als andere Unternehmen.
Kritisch bemerkt der ifo Präsident, dass das EU-Startup-Papier behauptet, die EU sei auf dem Gebiet der Regulierung „weltweit führend“. „Startups brauchen dringender als andere einen Abbau überflüssiger und fehlgeleiteter Regulierung. Davon gibt es in der EU leider immer noch zu viel“, stellt Fuest fest.
Quelle: ifo Institut