Die GS-Recycling GmbH & Co. KG aus Sonsbeck realisierte am Standort in Wesel eine hochmoderne biologische Kläranlage sowie eine innovative Abwassertotalverdampfungsanlage.
Ziel war die sichere Behandlung hochbelasteter Industrieabwässer bis unter die geltenden Einleitgrenzwerte. Das weltweit erstmals großtechnisch eingesetzte Verfahren wurde mit einem Zuschuss aus dem Umweltinnovationsprogramm des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gefördert. Die Effizienz-Agentur NRW aus Duisburg unterstützte das Unternehmen bei der Antragstellung und begleitete das Projekt bis zum Abschluss.
Neue Technologien für nachhaltige Abwasserbehandlung
Die GS-Recycling plante bereits 2008 den Bau eines neuen Standorts zur Behandlung verschiedenster Industrieabwässer und Schlämme im Rhein-Lippe-Hafen in Wesel. Diese enthalten unter anderem schwer abbaubare organische Belastungen (CSB und TOC). Die geplante Technologie sollte auch für die Reinigung von Schiffsabwässern geeignet sein.
Im ersten Schritt wurde eine Abwassertotalverdampfungsanlage am Standort des Mutterkonzerns KS-Recycling GmbH & Co. KG (KSR) in Sonsbeck installiert. Diese ermöglicht die Vorreinigung hochgradig verschmutzter Rohabwässer aus der Altöl-, Kühler-, Bremsflüssigkeits- und Lösemittelaufbereitung. Die Ergebnisse der Probenahme zeigten eine Reduzierung des TOC-Gehalts um den Faktor 10 und eine effektive Abscheidung von Schwermetallen. Somit konnten die strengen Anforderungen der Abwasserverordnung zur Indirekteinleitung eingehalten werden.
Am neuen Standort im Rhein-Lippe-Hafen wurde anschließend eine moderne biologische Kläranlage errichtet. Die Abwasserreinigung erfolgt in einer vierstufigen aeroben Festbettbiologie, ergänzt durch ein einstufiges Belebtschlammverfahren mit Nitrifikations- und Denitrifikationsbereichen. „Durch die Installation des neuen Systems konnten wir eine umfassende Reduzierung von organischen und anorganischen Schadstoffen erreichen“, erklärt Guido Schmidt, Geschäftsführer GS-Recycling.
Messungen ergaben, dass die biologische Anlage hochbelastete Abwässer mit bis zu 9.000 mg/l TOC und 550 mg/l Stickstoff zuverlässig unter die gesetzlichen Einleitgrenzwerte von 50 mg/l TOC und 30 mg/l Stickstoff abbaut.
Effizienz-Agentur NRW unterstützte bei der Förderantragsstellung
Bereits 2010 nutzte GS-Recycling die Finanzierungsberatung der Effizienz-Agentur NRW zur Antragstellung im BMUV-Umweltinnovationsprogramm. Das Projekt wurde 2014 mit rund 2,23 Millionen Euro gefördert. Nach Bewilligung der Förderung übernahm die efa die Erstellung des Abschlussberichts. Der Projektabschluss erfolgte im Jahr 2024. Insgesamt investierte das Unternehmen rund 7,8 Millionen Euro in die Umsetzung der Maßnahmen.
Quelle: Effizienz-Agentur NRW