Im Gesamtjahr 2024 konnte die globale Kupferminenproduktion einen Anstieg von 2,3 Prozent verzeichnen. Dieser geht insbesondere auf das Wegfallen von Betriebseinschränkungen zurück, die im Vorjahr zu beobachten waren. Außerdem wurden die Kapazitäten in bestehenden Minen, wie beispielsweise in der Demokratischen Republik Kongo (DRK) ausgeweitet, und neue Minen wurden erschlossen.
Das berichtet die IKB Deutsche Industriebank AG in ihrer neuesten Rohstoffpreis-Information. In den wichtigsten Förderländern Chile und DRK konnte die Minenproduktion um fünf und 14 Prozent gesteigert werden. In Peru hingegen war die Minenproduktion um ein Prozent rückläufig
aufgrund geringeren Outputs in mehreren Minen. Die Raffinadeproduktion konnte in 2024 global um 4,2 Prozent gesteigert werden und ging insbesondere von den beiden größten Produzenten China und DRK aus; in China wurden vier Prozent und in der DRK 17 Prozent mehr raffiniertes Kupfer produziert. Der Kupferverbrauch fiel im Jahr 2024 um 2,9 Prozent höher aus als im Vorjahr: dabei stieg der chinesische Verbrauch um 3,5 Prozent an, während im Rest der Welt 2,2 Prozent mehr Kupfer nachgefragt wurden.
An der LME stiegen die Kupferbestände im Laufe des Februar leicht an und lagen zum Monatsende bei 262.000 Tonnen. Die Vorräte an der SHFE hingegen stiegen sprunghaft an: Zum Ende des Monats lagen die Kupferbestände mit knapp 270.000 Tonnen um das 2,5fache höher als noch Ende Januar. Dabei handelt es sich aber eher um einen Aufbau auf das Niveau des Vorjahres. Die SHFE-Bestände waren im Dezember 2024 drastisch auf unter 100.000 Tonnen gesunken. An der Comex lagerten Ende Februar 2025 knapp 93.000 Tonnen und damit dreimal so viel wie im Vorjahr. Der Lageraufbau an der SHFE hat die Versorgungssituation deutlich verbessert. Das im Vorjahr aufgelaufene kleine Defizit hat sich in 2024 in einen Angebotsüberhang gewandelt.
Die Kupferpreise lagen im Februar 2025 im Monatsmittel 3,8 Prozent höher als im Vormonat. Dabei betrug der Preisunterschied zwischen dem höchsten und niedrigsten Wert mit 550 US-Dollar pro Tronne knapp sechjs Prozent des Preisniveaus. Nach dem Anstieg zur Monatsmitte gingen die Kupferpreise an der LME wieder leicht zurück und lagen Ende des Monats bei 9.338 US-Dollar pro Tonne. Trump hatte Ende Februar angekündigt Zölle auf importiertes Kupfer und Kupferprodukte zu erheben. Er wolle so die heimische Kupferförderung und -verhüttung stärken. Es ist aber fraglich, wie sinnvoll eine solche Maßnahme wäre: Der Ausbau der bestehenden Minen- und Hüttenkapazitäten in den USA würde Jahre dauern. Sie zeigt aber auf, wie wichtig Kupfer für den Ausbau beispielsweise der Energieinfrastruktur oder die Elektromobilität ist. Generell erscheinen Kapazitätsausweitungen sinnvoll, um den steigenden Kupferbedarf decken zu können.
Bis Ende des zweiten Quartals 2025 erwartet die IKB ein Preisniveau von 9.300 US-Dollar pro Tonne mit einer Bewegung in einem Band von +700 US-Dollar pro Tonne um diese Marke.
Quelle: IKB Deutsche Industriebank AG