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Mitgliederversammlung des A|U|F: Die Initiative traf sich in Rosenheim

Von Seiten des Bundes gibt es derzeit keine Einschränkungen mehr gegen den Einsatz von Aluminium im Bauwesen“, berichtete Vorstandsvorsitzender Walter Lonsinger auf der 8. Mitgliederversammlung des A|U|F e.V. am 10. Oktober in Rosenheim. „Das ist auch unserer Arbeit zu verdanken.“

Der A|U|F e.V. hat sich dem Aluminiumrecycling verschrieben. Mit ihrem Leitschema, dem „Closed Loop“, bildet die Initiative einen Wertstoffkreislauf ab, der gebrauchte Aluminiumprofile nach dem Ausbau in recycelter Form erneut dem europäischen Markt zuführt. Mitgliedsbetriebe, die nach den Kriterien des Vereins arbeiten, erhalten das A|U|F-Qualitätssiegel.

Was viele nicht wissen: Aluminium lässt sich fast unbegrenzt recyceln, und das Ergebnis ist nicht minderwertiger als Primäraluminium. „Dafür ist der Energieaufwand für die Herstellung von Recyclingaluminium aber um 95 Prozent niedriger. Genauso verhält es sich mit dem CO₂-Ausstoß. Diese Zahlen müssen wir einfach noch mehr in die Köpfe der Menschen bekommen“, betonte Lonsinger. Der Erfolg gibt ihm Recht: die Volumenentwicklung des für Recyclingzwecke gesammelten Aluminiumschrotts wächst. Allein im ersten Halbjahr 2018 registrierte der A|U|F knapp 18.000 Tonnen. 2017 hatte dieser Wert noch bei 15.461 Tonnen gelegen, im gesamten letzten Jahr wurden 30.525 Tonnen erfasst. „Damit werden 35 bis 36 Prozent des gesamten deutschen Aluminiumschrotts im Bauwesen über den A|U|F recycelt“, bilanzierte Lonsinger.

Veraltetes Fachwissen

Um diese Fakten und Zahlen vor allem in der Politik bekannter zu machen, hat der A|U|F 2017/18 einiges unternommen. Vertreter der Initiative nahmen in Berlin an den Runden Tischen „Ressourceneffizienz“ und „Nachhaltiges Bauen“ teil. Ein weiteres Gremium wird noch dazukommen: Nach einem Besuch des Bundestagsabgeordneten André Berghegger beim Mitgliedsbetrieb Solarlux GmbH wird der A|U|F künftig voraussichtlich auch zu Treffen des Wirtschaftsausschusses „Leichtbau Recyclingfähigkeit“ geladen.

Als Erfolg der Aufklärungsarbeit wertete Walter Lonsinger den aktualisierten Aluminium-Eintrag in die sogenannte Wecobis-Datei. Diese Datenbank der Bundesregierung habe noch bis vor vier Jahren verkündet, Aluminium könne nicht recycelt werden. Nicht ganz so positiv sieht es auf kommunaler und städtischer Ebene aus. In München zum Beispiel darf Aluminium in öffentlichen Bauvorhaben nur in Ausnahmefällen und unter besonderen Voraussetzungen verwendet werden. Der A|U|F hat sich zum Ziel gesetzt, mit den verantwortlichen Stellen in München in Kontakt zu kommen, um die Ziele des Vereines und die Vorteile eines geschlossenen Wertstoffkreislaufes darzustellen. Insbesondere sollte der anbietende Metallbauer nachweisen, dass er an einem geschlossenen Wertstoffkreislauf teilnimmt und damit dafür sorgt, dass die anfallenden Schrotte nicht außerhalb Europas exportiert werden. „Die Unternehmen müssen dafür nicht zwingend bei uns Mitglied sein. Wenn jemand nachweisen kann, dass er nach diesen Kriterien arbeitet, reicht das auch. Bisher kennen wir jedoch keine andere Organisation, die dies nachweisen kann.

Breit aufgestellt

Nicht nur in der Politik, sondern auch auf Fachmessen engagierte sich der A|U|F| im zu Ende gehenden Jahr. So zum Beispiel im März auf der Deutschen Abbruchmesse in Berlin. Auf die IFAT führte den Verband eine Einladung des Branchenverbandes der Kreislauf- und Ressourcenwirtschaft (BDE).

Zwei neue Vorstandsmitglieder wollen die Initiative weiter mit vorantreiben: Thomas Polonyi, Geschäftsführer der Hueck System GmbH & Co. KG in Lüdenscheid, und Dr. Werner Jager, Direktor Technik und Marketing der Hydro Building Systems GmbH, Wicona in Ulm. „Wir sind sehr breit aufgestellt“, freute sich Walter Lonsinger. „Sowohl die Systemhäuser als auch die Planer und Metallbauer sind im Vorstand vertreten.“ Eine anspruchsvolle Aufgabe der vergangenen zwei Jahre war der Relaunch der A|U|F-Homepage. Der neue Internetauftritt ist seit März online. Er beantwortet Mitgliedern und Interessenten nicht nur Fragen rund um Aluminium, den Closed Loop und die Mitgliedschaft, sondern liefert umgekehrt den Betreibern auch Informationen über die Nutzung. Die Analyse hielt einige Überraschungen bereit: Nur 45 Prozent der Seitenbesucher waren deutschsprachig. 23 Prozent nutzten die Homepage gar von England und den USA aus. „Wir sind bekannter, als wir denken“, freute sich Lonsinger.

Stabile Mitgliederzahlen

Im September 2018 hatte der A|U|F 184 Mitglieder. Zehn der Betriebe sind Systemhäuser. 138 gehören zu den Herstellern. Der Rest setzt sich aus Zulieferern, Planungsbüros und anderen Unternehmen zusammen. Außerdem kann sich die Initiative auf zehn Umweltpartner mit über 250 Sammelstellen stützen. Neu dabei ist der Berliner Recyclingspezialist und Umweltdienstleister Alba Group. Um noch mehr Mitglieder zu gewinnen und den A|U|F bekannter zu machen, hat der Vorstand Rollbanner mit zwei verschiedenen Motiven anfertigen lassen. Die Mitgliedsbetriebe können sie für ihre Ausstellungsräume oder Veranstaltungen nutzen. Der Kostenbeitrag hierfür beträgt 35 Euro.

Bewährte Kooperation

Nach den Erfolgen der letzten Jahre möchte der A|U|F die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen auch in Zukunft fortsetzen. Speziell genannt wurde an dieser Stelle der Verband Fenster + Fassade (VFF), Frankfurt. Darüber hinaus herrscht eine enge Kooperation mit dem ift Rosenheim, EPEA, AluCh, Rewindo, der IRBau und dem Deutschen Abbruchverband. Neben dem weiteren Ausbau der ohnehin guten Präsenz in den Medien möchte der A|U|F in Zukunft vermehrt Kontakte zu Universitäten, Dualen Hoch- und Meisterschulen knüpfen. Außerdem stehen die Teilnahme an der BAU 2019 und ein Festakt zum 25-jährigen Bestehen der Initiative auf dem Programm.

Quelle: A|U|F e.V

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