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ARA und VOEB fordern mehr Einsatz von Sekundärrohstoffen

„Österreichische Recyclingbetriebe liefern recycelte Wertstoffe in ausgezeichneter Qualität. Wer sie nützt, hat in Zeiten von Ressourcenknappheit einen klaren Wettbewerbsvorteil.“

Die ausschließlich lineare Nutzung von Wertstoffen wird bald der Vergangenheit angehören und einer ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft weichen. Davon sind ARA-Vorstand Christoph Scharff und VOEB-Präsident Hans Roth überzeugt. Die österreichische Abfallwirtschaft verfügt schon heute über das technische Know-how, um der Industrie hochwertige Sekundärrohstoffe zu liefern. Bei Papier und Glas funktioniert das bereits sehr gut, hier liegen die Recyclingquoten bei 85 beziehungsweise 86 Prozent. Deutlich Luft nach oben gibt es den Angaben zufolge bei den Kunststoffverpackungen, die zu 34 Prozent recycelt werden. „Wer die Wahl hat, sollte sich in Zeiten von Ressourcenknappheit für recycelte Wertstoffe entscheiden. Neben dem ökologischen Aspekt verschaffen sich Unternehmen dadurch auch einen klaren Wettbewerbsvorteil“, sagt Roth. Und Scharff ergänzt: „Wir unterstützen seit Jahren die Hersteller von Verpackungen, damit hochwertige Sekundärrohstoffe in größtmöglichem Ausmaß genützt werden. Davon profitieren alle: Umwelt, Konsumenten und Wirtschaft.“

Verpackungskreislauf schließen

Die ARA organisiert die Sammlung, Sortierung und Verwertung von Verpackungsabfällen in Österreich. Als Recyclingexperte setzt sie an zwei Hebeln an, um die Kreislaufwirtschaft zu fördern. Einerseits soll das Design von Verpackungen optimiert werden, damit diese nach der Nutzung durch den Konsumenten leichter wiederverwertet werden können. Christoph Scharff: „Im Bestfall wird im Produktdesign nur Material eingesetzt, das problemlos wiederverwertbar ist.“ Andererseits soll in der Produktion neuer Verpackungen deutlich mehr recyceltes Material – also Sekundärrohstoff – zum Einsatz kommen: „Wir wollen den Verpackungskreislauf schließen und mit unseren Kunden diese Rohstoffquellen durch modernste Technologien kostengünstig, nachhaltig und möglichst vollständig nutzen. Dies ist nicht zuletzt eine Forderung des EU Kreislaufwirtschaftspakets, das gemeinsam mit Wiederverwendung gezielt auf verstärktes Recycling und die ressourcenschonende Gestaltung von Verpackungen setzt.“

600.000 Tonnen Wertstoffe im Restmüll

Die Herstellung von Sekundärrohstoffen setzt allerdings eine funktionierende Mülltrennung voraus. Obwohl Österreich auf diesem Gebiet Vorreiter und im EU Spitzenfeld ist, landen noch immer 600.000 Tonnen Kunststoffe, Papier, Glas und Metalle im Restmüll. ARA und VOEB sind sich einig, dass hier Handlungsbedarf besteht. Alle, vor allem aber die öffentliche Hand sind gefordert, die Bevölkerung noch umfassender zu informieren und zu beraten, damit allen klar ist, wie wichtig Mülltrennung für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft ist.

Sekundärrohstoffe für die österreichische Industrie

Für die Kreislaufwirtschaft spielen die Mitgliedsbetriebe des VOEB eine zentrale Rolle. Als Experten für die Sammlung, Sortierung und Aufbereitung von gewerblichen Abfall treiben sie die Weiterentwicklung von Recycling durch Forschung, Entwicklung und Innovation von High-Tech Anlagen aktiv voran und verfügen über das Know-how und die Technik, um Sekundärrohstoffe in einer ausgezeichneten Qualität zu erzeugen. Statt Neuware nützen daher immer mehr Industriebetriebe recycelte Wertstoffe – in Zeiten von Ressourcenknappheit ein sinnvoller Schritt. Seit Jahren arbeitet der VOEB gemeinsam mit der Industrie an einer quantitativen und qualitativen Steigerung der im Kreislauf geführten Materialmengen. Hans Roth: „Im Grunde sind sich alle einig, dass wir neue Wege gehen müssen. Um die Zielsetzungen der EU zu erreichen, benötigt es jedoch eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren – von Herstellern über Produktionsunternehmen und Haushalte bis hin zu den Abfallwirtschaftsunternehmen.“

Quelle: Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) / Altstoff Recycling Austria AG (ARA)

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