„Phosphor ist für die Ernährungssicherheit einer wachsenden Weltbevölkerung unersetzlich. Er gilt als endliche Ressource mit geostrategischer Bedeutung“, erklärte Alexander Bonde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), auf der Wasserfachtagung des Verbandes Kommunaler Unternehmen am 11. April in Osnabrück.
Nur wenn es gelinge, den Phosphor-Kreislauf zu schließen, bestehe die Chance, die 2015 beschlossenen, globalen nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen langfristig zu erreichen. Die DBU fördert seit 2003 fachlich und finanziell verschiedene Projekte, die innovative Lösungen zum Schließen des Kreislaufs bieten. Ein geschlossener Phosphor-Kreislauf sei nötig, um nachhaltige Entwicklungsziele wie das Verdoppeln der landwirtschaftlichen Produktivität, das Erreichen eines gesunden Lebens für alle Menschen oder die nachhaltige Nutzung von Boden bis 2030 zu erreichen.
Alexander Bonde: „Das Modell der planetaren Grenzen zeigt hier anschaulich auf, wo die Belastbarkeit des Erdsystems erreicht ist. Innerhalb dieser Grenzen erscheint die Stabilität gesichert und bietet der Gesellschaft Gestaltungsmöglichkeiten. Allerdings seien bereits in vier von neun Bereichen, die die Stabilität des Erdsystems bestimmen, die Belastungsgrenzen überschritten oder zumindest gefährdet: der Klimawandel, die Artenvielfalt und die Kreisläufe von Stickstoff und Phosphor.
Der DBU-Generalsekretär erinnerte daran, dass Phosphor Teil der Lebensgrundlage aller Lebewesen sei. Derzeit werde der Phosphorbedarf in der Düngemittelindustrie Europas vorrangig durch importiertes Rohphosphat gedeckt. Doch weltweit nähmen die nutzbaren Vorräte in den Lagerstätten ab, vor allem die nur gering mit Schadstoffen wie Cadmium belasteten. Da sich über die Nahrung aufgenommener und anschließend ausgeschiedener Phosphor in Klärschlamm ansammelt, stellt er eine wichtige Quelle zur Rückgewinnung von Phosphor dar. Seit 2003 förderte die Deutsche Bundesstiftung Umwelt fachlich und finanziell verschiedene Projekte mit insgesamt 2,9 Millionen Euro.
Quelle: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)