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Trotz Recycling: Kobalt soll zukünftig knapp und teuer werden

Hamburg — Die zukünftige Knappheit bei Kobalt ist real. Daran ändern offenbar weder Anstrengungen zum verstärkten Recycling – wie jetzt von Samsung angekündigt – noch Anstrengungen, Kobaltanteile zunehmend durch Nickel zu ersetzen.

Die Produzenten von Batterien für den Elektromobilmarkt werden auch in absehbarer Zukunft den teuren Rohstoff Kobalt in ihren Produkten verwenden müssen, auch wenn versucht wird, den Nickelanteil solcher Batterien zu steigern. Das erklärte kürzlich der Materialtechnologiekonzern Umicore. Noch enthalten viele Batterien für Elektromobile zu gleichen Teilen Nickel, Kobalt und Mangan, doch sollen Batteriehersteller wie die südkoreanischen SK Innovation und LG Chem vor kurzem Pläne vorgestellt haben, Batterien zu produzieren, die 80 Prozent Nickel, 10 Prozent Kobalt und 10 Prozent Mangan enthalten – und zwar noch dieses Jahr.

Die weltweit tätige Beratungsgruppe CRU, ein Spezialist für Industriemetalle seit 1969, rechnet damit, dass die Kobaltnachfrage allein für Elektromobilität von 12.000 Tonnen im Jahr 2017 auf 95.000 Tonnen im Jahr 2026 steigen könnte. Die weltweite Gesamtproduktion von Kobalt, das in erster Linie als Beiprodukt aus dem Kupfer- und Nickelbergbau stammt, liegt nach Angaben des US Geological Surveys aktuell bei 123.000 Tonnen pro Jahr. Der Kobaltpreis war schon im vergangenen Jahr aus Furcht vor Lieferengpässen um 129 Prozent auf 75.500 US-$ pro Tonne gestiegen. Seit Ende 2015 liegt der Anstieg sogar bei 230 Prozent.

Die massive Erhöhung von Steuern und Lizenzgebühren im Kongo, die dort vor erst wenigen Tagen beschlossen wurde, könnte den Kobaltpreis zu neuen Höchstpreisen führen. Der Kongo liefert derzeit mehr als die Hälfte des weltweiten Bedarfs an Kobalt. Manche betrachten den Kongo als das Saudi-Arabien für Kobalt. Zuletzt war bekannt geworden, dass viele Autounternehmen versuchen, langfristige Lieferzusagen für Kobalt zu sichern. BMW scheint dies einer Meldung vom Samstag vergangener Woche zufolge gelungen zu sein. VW war erst vor wenigen Monaten noch beim Versuch gescheitert, einen Liefervertrag mit Glencore festzumachen.

Quelle: PresseBox

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