Am 8. und 9. Oktober 2025 fand in Frankfurt das 10-jährige Jubiläum der Deutschen Phosphor-Plattform DPP e.V. statt.
Im Rahmen des zweitägigen DPP-Forums in Frankfurt wurden neben politischen Rahmenbedingungen auch wesentliche Entwicklungen der Rückgewinnungsverfahren vorgestellt, eine Anlagenbesichtigung rundete das zehnjährige Jubiläum ab. In der dem Forum vorangegangenen Mitgliederversammlung der DPP wurde ein neuer Vorstand gewählt, der nun unter neuem Vorsitz die Geschicke des Vereins lenkt.
Eingeleitet wurde das Forum durch ein Grußwort des Hessischen Staatssekretärs im Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Michael Ruhl, der unterstrich, wie wesentlich die Phosphorrückgewinnung für Deutschland ist, auch unter Betrachtung der gegenwärtigen geopolitischen Lage.
Beiträge aus dem BMUKN und der zuständigen LAGA AG zur Phosphorrückgewinnung machten noch einmal deutlich, dass am Stichtag der Phosphorrückgewinnung 2029 kein Weg vorbeiführt und die Kommunen gemeinsam mit den Verfahrensgebern Lösungen vorantreiben müssen. Ein Ziel, das die DPP ausdrücklich teilt: Seit 2015 engagiert sich der Verein für eine rasche, zielgerichtete Umsetzung eines sowohl umweltverträglichen, als auch ökonomisch sinnvollen Phosphorrecyclings.

Dazu gehört auch, dass eine rasche Umsetzung der Rückgewinnungsverordnung nur dann gelingt, wenn anstatt vor hohen bürokratischen Hürden zu warnen, diese angepackt und abgebaut werden, um das Ziel 2029 zu erreichen. Weiterhin wurde durch den Anwalt Turgut Pencereci erläutert, dass Phosphorrückgewinnung bereits heute gebührenfähig ist, und somit das Risiko für Klärschlammerzeuger gesenkt werden kann, alleine für die Verfahrenskosten der P-Rückgewinnung aufzukommen.
Im weiteren Verlauf des ersten Veranstaltungstages verlieh die DPP ihren mit 1.000 Euro dotierten Förderpreis für herausragende Abschlussarbeiten im Bereich Phosphormanagement. Diesjährige Preisträgerin ist Dr. Annika Anders, die mit ihrer Dissertation zum Thema „Phosphorrücklösung und -recycling aus Belebtschlamm in Großkläranlagen“ überzeugte.
Der zweite Tag des DPP-Forums widmete sich ganz den verschiedenen Verfahren zur P-Rückgewinnung. Er bot sowohl Verfahren, die aus der Asche rückgewinnen, als auch solchen, die bereits im Abwasserpfad ansetzen, ausreichend Raum, sich vorzustellen und mit den Teilnehmenden in den Austausch zu treten. Die abschließende Exkursion führte zur Klärschlammverwertungsanlage in Michelstadt, wo Klärschlamm im Drehrohr thermochemisch behandelt wird, um künftig einen Phosphordünger zu erzeugen.

Bereits am 7. Oktober tagte die Mitgliederversammlung der DPP, in deren Rahmen ein neuer Vorstand gewählt wurde. Dr. Daniel Frank, selbstständiger Kommunikationsberater, wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt und löst damit Simone Apitz nach sechs Jahren in diesem Amt ab.
Den stellvertretenden Vorsitz übernimmt Herbert Hochgürtel vom Wirtschaftsbetrieb Mainz AöR. Als Kassenwart wurde Prof. Dr. Diedrich Steffens, Universität Gießen, im Amt bestätigt. Ebenfalls als Vorstandsmitglieder bestätigt wurden Simone Apitz, Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Hessen und Dr. Rudolf Turek, MSE GmbH. Neu in den Vorstand gewählt wurde Dieter Leimkötter von der sePura GmbH. Die Amtszeit des Vorstands beträgt zwei Jahre.
Quelle: Deutsche Phosphor-Plattform DPP e.V.