Bis Ende März 2025 lag die Kupferminenproduktion rund 1,2 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Produktionssteigerungen führten zu einem Plus von vier Prozent in Peru, im Wesentlichen eine Minenerweiterung. Dagegen steht ein Rückgang von 43 Prozent in Indonesien aufgrund von Wartungsarbeiten in der Grasberg Mine und Sequenzierung einer weiteren Mine.
Das berichtet die IKB Deutsche Industriebank AG in ihrer neuesten Rohstoffpreis-Information. Die Raffinadeproduktion zog mit drei Prozent deutlicher an als die Minenproduktion. Hierzu trugen insbesondere China und die Demokratische Republik Kongo mit einem Anstieg von 4,3 Prozent bei, da beide Länder zusammen für 56 Prozent der globalen Kupferraffinadeproduktion stehen. Zum Wachstum von 5,5 Prozent im übrigen Asien trug im Wesentlichen Indien bei. Der Anstieg der schrottbasierten Sekundärproduktion um 3,5 Prozent wird im Wesentlichen durch China getragen. Rückläufige Produktionszahlen gab es insbesondere in Chile und Japan. Für das Gesamtjahr 2025 wird mit einem Anstieg um 2,9 Prozent auf 28,3 Millionen Tonnen gerechnet.
Die Kupfer-Lagerbestände an der LME sind im Mai 2025 um 25 Prozent auf rund 150.000 Tonnen am Monatsende gesunken, während die Bestände an der SHFE einen Anstieg um über 18 Prozent auf 106.000 Tonnen vollzogen. In den Lagerhäusern der Comex befinden sich nach dem Lageraufbau in den letzten Monaten gut 180.000 Tonnen Kupfer. Damit decken die Kupferbestände an den Börsen den Bedarf von gut 5,7 Tagen, womit der Kupfermarkt gut versorgt ist. Entsprechend ist in den ersten drei Monaten ein Angebotsüberhang von gut 290.000 Tonnen aufgelaufen, der im weiteren Jahresverlauf aufgrund der konjunkturellen Lage nicht vollständig abgebaut werden dürfte.
Der Kupferpreis ist im Mai 2025 im Durchschnitt um drei Prozent gegenüber dem Vormonat angestiegen. Treiber waren bei guter Marktversorgung Entwicklungen in der US-Zollpolitik und Spekulationen um eine steigende Nachfrage aus China, wo vor dem Hintergrund des steigenden Stromverbrauchs hoher Investitionsbedarf in die Stromnetze gesehen wird. Neben dem Kupferbedarf für die Energiewende stellen weitere globale Makrotrends wie Elektromobilität und Digitalisierung mittel- bis langfristige Treiber für den Kupferpreis dar. Erwartet wird, dass der Ausbau der Produktionskapazitäten nicht mit dem Anstieg der Nachfrage Schritt halten kann.
Für den Kupferpreis erwartet die IKB bis Ende des dritten Quartals 2025 eine leicht festere Entwicklung mit einer Bewegung von +1.000 US-Dollar pro Tonne um die Marke von 9.600 US-Dollar pro Tonne.
Quelle: IKB Deutsche Industriebank AG