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Leipfinger-Bader schließt Wertstoffkreislauf für massive Mauerziegel

Bereits seit vielen Jahren verfolgt das niederbayerische Familienunternehmen das Ziel, den auf Baustellen anfallenden Ziegelbruch wieder in die Wertschöpfungskette zurückzuführen. Eine eigens hierfür entwickelte Recyclinganlage am Standort Mainburg-Puttenhausen vollbringt nun diese Leistung.

Dabei werden Ziegelbruch und Dämmstoffe zunächst sauber voneinander getrennt und anschließend wiederverwertet. Während der Ziegelbruch etwa bei Dachbegrünungen erneut zum Einsatz kommt, werden die Dämmstoffe wieder der Produktion zugeführt. „Wir sehen den Mauerziegel auch über seine erste Lebensphase hinaus als wertvolle Materialressource an. Mit der Entwicklung unserer speziellen Recyclinganlage freuen wir uns als Baustoffproduzent über einen umwelttechnischen Durchbruch“, sagt Firmenchef Thomas Bader.

In Big Bags gelangt der Ziegelbruch von der Baustelle zum Recycling-Standort. Hier wird er der Recyclinganlage zugeführt und wiederaufbereitet (Foto: Leipfinger-Bader)

Die Debatten rund um nachhaltiges Wirtschaften machen auch vor der Baubranche nicht halt – im Gegenteil: Jährlich fallen in Deutschland etwa 58,5 Millionen Tonnen Bauschutt an. Davon gehen wiederum etwa zehn Millionen Tonnen auf Abbruchziegel oder ziegelreiche Stoffgemische zurück. Geschlossene Wertstoffkreisläufe könnten Abhilfe schaffen, um Ressourcen zu schützen und Abfallaufkommen zu reduzieren. Hier beschreiten die Ziegelwerke Leipfinger-Bader seit September offiziell neue Wege.

Thomas Bader: „Aus unserer Sicht sind auch Schnittreste von der Baustelle eine wertvolle Ressource, die nicht ungenutzt bleiben sollte. Zu diesem Zwecke haben wir eigens eine neue Recyclinganlage in Puttenhausen errichtet. So bieten wir als erstes Ziegelwerk in Deutschland einen vollständig geschlossenen Wertstoffkreislauf an.“ In Zukunft soll auch Material aus Abbrüchen für das Recycling angenommen werden. Ein besonderer Service ist dabei die kostenfreie Abholung des Ziegelbruchs auf der Baustelle. Dazu werden Big Bags zur Verfügung gestellt, in denen das Material fachgerecht verpackt und sicher abtransportiert werden kann.

Innovative Technik

Die Idee einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft haben die Ziegelwerke auf Grundlage jahrelanger Forschungs- und Entwicklungsarbeit verwirklicht. Dabei bestand die Herausforderung darin, den Ziegelbruch mit Dämmstoff-Anteil zunächst wieder in seine einzelnen Bestandteile zu zerlegen. Die Lösung lag in einem alten mechanischen Trennverfahren, das sich Gravitation, Masse und Fliehkräfte zunutze macht – der Windsichtung. Dieses bildet das Herzstück der Recyclinganlage.

Bei der Wiederaufbereitung wird der Ziegelbruch in unterschiedliche Körnungsgrade zerkleinert. Im Anschluss ist er als Substrat zur Dachbegrünung oder beim Wegebau wieder für eine neue Anwendung einsetzbar (Foto: Leipfinger-Bader)

Bekannt aus der Landwirtschaft ist es in der Lage, nicht nur sprichwörtlich die Spreu vom Weizen zu trennen. So gelangen die mithilfe einer Separator-Schaufel vorgebrochenen Baureste in einen Windkanal, der zwei Wege eröffnet: Leichte Dämmstoffpartikel werden nach oben hin abgesaugt, während der schwere Ziegelbruch nach unten fällt. Über einen Zyklonabschneider abgeschieden und anschließend fein ausgesiebt, ist der Dämmstoff dann wieder als solcher einsatzbereit. Das Prinzip funktioniert sowohl bei Mineral- als auch Holzfasern, die bei Leipfinger-Bader als Füllung jeweils in hochwärmedämmenden Coriso- oder Silvacor-Ziegeln zum Einsatz kommen. Daneben wird der keramische Ziegelbruch weiter zerkleinert und in unterschiedlichen Körnungsstärken als Substrat zur Dachbegrünung oder für den Wegebau wiederverwendet.

Schon beim Abbau der Rohstoffe greift der Umweltgedanke

Firmenchef Thomas Bader (Foto: Leipfinger-Bader)

Im Sinne der Nachhaltigkeit optimieren die Ziegelwerke Leipfinger-Bader sämtliche internen Prozesse und Produkte kontinuierlich entlang ihrer Wertschöpfungskette. Das vollständige Recycling eigener Mauerziegel-Abfälle bildet hier einen Höhepunkt. Aber schon beim Abbau der Rohstoffe greift der Umweltgedanke: So werden ehemalige Lehmgruben stets aufwendig renaturiert und auf dem Betriebsgelände Biotope angelegt. Als Teilnehmer am Emissionshandel leistet das Unternehmen zudem einen Ausgleich für den CO2-Ausstoß, der bei der Ziegelproduktion entsteht. Weniger fossile Brennstoffe heißt weniger CO2: Daher sind bei der Produktion eine Rauchgasreinigungsanlage mit Wärmetauscher und ein hochmoderner Brennofen im Einsatz. Die für die Betriebsführung notwendige Energie stammt aus dem hauseigenen Solarpark und dem Zukauf von Ökostrom.

Jeglicher Optimierungsbedarf der letzten Jahre konnte über das Energiemanagementsystem gemäß DIN EN ISO 50001 genau ermittelt werden. „Alle Maßnahmen sind darauf ausgelegt, unseren Energiebedarf in sämtlichen Unternehmensbereichen zu reduzieren. Aber auch unsere Unipor-Mauerziegel selbst tragen dazu bei. Denn ihr hoher Wärmeschutz macht sie zu effizienten Energiesparern – jetzt auch gefüllt mit recyceltem Dämmstoff“, schließt Thomas Bader.

Quelle: Ziegelwerke Leipfinger-Bader

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