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Klärschlammverwertung: Neue Beratungsstelle für Kommunen in Bayern

Auch ein Klärschlammbeirat wird eingerichtet, in dem die kommunalen Spitzenverbände sowie der Freistaat Bayern vertreten sind.

Bayerns Kommunen werden bei der Verwertung anfallender Klärschlämme – als Beitrag zum Umwelt- und Ressourcenschutz – künftig landesweit intensiv beraten. Das betonte Umweltminister Dr. Marcel Huber nach einem Gespräch mit Vertretern der kommunalen Spitzenverbände (Gemeindetag, Städtetag und Landkreistag) im Bayerischen Umweltministerium. Die angekündigte neue Beratungsstelle wird beim Landesverband Bayern der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA) angesiedelt. Daneben wird ebenfalls bei der DWA ein Klärschlammbeirat eingerichtet, in dem die kommunalen Spitzenverbände sowie der Freistaat Bayern vertreten sind.

Zusätzlich: Leitfaden-Überarbeitung, um Planungshilfen zu verbessern

Im Rahmen der Beratung sollen Kommunen Wege aufgezeigt werden, wie sie den vor Ort anfallenden Klärschlamm bestmöglich verwerten können. Auch interkommunale Lösungen, etwa zur regionalen Trocknung und energetischen Verwertung in geeigneten Anlagen sind dabei zu prüfen. Aus Sicht des Umweltministeriums könnte sich zum Beispiel eine Zusammenarbeit der Gemeinden mit Landkreisen und kreisfreien Städten anbieten, die mit ihren Müllverbrennungsanlagen schon Einrichtungen betreiben, die grundsätzlich auch für die thermische Behandlung von Klärschlamm geeignet sind.

Um die allgemeinen Planungshilfen für Kommunen zu verbessern, wird zusätzlich der Leitfaden des Bayerischen Landesamts für Umwelt zur Klärschlammverwertung überarbeitet. Dadurch soll sichergestellt werden, dass anfallender Klärschlamm bestmöglich verwertet und mögliche lokale Herausforderungen gemeistert werden können. Die Verwertung des in ihren Kläranlagen anfallenden Klärschlamms ist bundesweit eine Aufgabe der Abwasserentsorger.

Gemeinsame Anstrengungen erforderlich

Bayern spricht sich laut Umweltministerium schon seit langem dafür aus, die landwirtschaftliche Verwertung von Klärschlamm zu beenden. Ziel sei eine umfassende thermische Verwertung zur Energiegewinnung, an deren Ende aber auch eine Phosphorrückgewinnung stehen sollte. Der weit überwiegende Teil des Klärschlamms werde bereits jetzt energetisch verwertet. Derzeit gingen in Bayern nur noch etwa 15 Prozent des in den gemeindlichen Kläranlagen anfallenden Klärschlamms in die Landwirtschaft.

Uwe Brandl, der Präsident des Bayerischen Gemeindetags, der die Gründung eines Klärschlammbeirats angeregt hatte, ist erfreut, dass nun bei der DWA ein hauptamtlicher Berater zur Verfügung stehen soll. Er führt aus: „Zum einen muss alles getan werden, um in Zeiten der geringer werdenden Verwertungsmöglichkeiten zu erfassen, wo die Stoffströme hingelenkt werden können. Zum anderen sollten wir uns gemeinsam anstrengen, den wertvollen Rohstoff Phosphor aus dem Klärschlamm technisch zurückzugewinnen. Beim Thema Klärschlamm müssen also die fachliche und juristische Expertise von staatlicher, kommunaler und fachlicher Ebene gebündelt werden. Dank an das Umweltministerium für seine Initiative.“

Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz

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