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Der Stahlschrottmarkt zeigte sich im November 2025 weiterhin verhalten

Bis Ende Oktober 2025 lag die Weltrohstahlproduktion minus 2,1 Prozent unter dem  Vorjahresniveau. Insbesondere in Deutschland (-9,9 %), Russland (-4,9 %) und Japan (-4,1 %) fiel die Produktion geringer aus. Die chinesische Produktion notierte 3,9 Prozent unter dem Vorjahr, insbesondere im Oktober fiel der Rückgang zum Vorjahreswert mit minus 12,1 Prozent deutlich aus.

Das berichtet die IKB Deutsche Industriebank AG in ihrer neuesten Rohstoffpreis-Information. Ursächlich unter anderem waren die schwache Nachfrage im Bau- und Immobiliensektor, sowie der anhaltende Margendruck (nur 39 Prozent der chinesischen Stahlwerke operierten Mitte November profitabel). Die indische Produktion legte in den ersten zehn Monaten mit 10,0 Prozent stark zu. In Deutschland war die Nachfrage nach Stahlprodukten weiterhin durch die schwache Nachfrage aus den Abnehmerbranchen sowie durch den steigenden Importdruck eingetrübt. Die globale Rohstahlproduktion dürfte im Jahr 2025 mit einem Minus von rund zwei Prozent abschließen.

Der Stahlschrottmarkt zeigte sich im November 2025 weiterhin verhalten. Die inländische Nachfrage der Stahlwerke blieb stabil, während stärkere Exportimpulse aus der Türkei und Ägypten nach vier Monaten fallender Preise für leichte Stabilisierung sorgten. Neuschrott blieb aufgrund der andauernden Schwäche der Automobilindustrie knapp, Altschrott war hauptsächlich im Süden und Westen gut verfügbar. Im Export stach Ägypten hervor, wo die Baukonjunktur die EU-Schrottexporte im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelte. Der asiatische Markt trat dagegen kaum in Erscheinung. Für Dezember wird eine saisonal gedämpfte Nachfrage erwartet, bevor CBAM und ein möglicher Industriestrompreis Anfang 2026 leichte Impulse bringen könnten.

Die Stahlpreise notierten im November 2025 insgesamt fester: Warmbreitband verteuerte sich um 4,9 Prozent, verzinkte Bleche um 4,4 Prozent, während Walzdraht aufgrund anhaltend schwacher Nachfrage leicht nachgab. Die Eisenerzpreise stiegen von rund 94 US-Dollar pro Tonne Mitte des Jahres auf etwa 101 US-Dollar pro Tonne zu Ende November; trotz rückläufiger chinesischer Stahlproduktion erreichten die chinesischen Importe zuletzt Rekordhöhen (September: +12 %, Oktober: +7 % vs. Vorjahr).

Auch Kokskohle notierte zum Monatsende knapp drei Prozent über dem Vormonat und lag mit 197 US-Dollar pro Tonne wieder nahe dem Jahreshoch im Januar von 206 US-Dollar pro Tonne. Angesichts der schwachen Abnehmernachfrage bleibt der Spielraum für Preiserhöhungen begrenzt, weshalb die IKB in den kommenden Wochen von stabilen bis leicht steigenden Stahlpreisen ausgeht; eine Trendumkehr wird erst im späteren Verlauf des ersten Halbjahres 2026 erwartet.

Quelle: IKB Deutsche Industriebank AG

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