Abfallaufkommen auf niedrigstem Stand seit 2010. Erstmals seit 2012 weniger als 200 Millionen Tonnen Bau- und Abbruchabfälle. Abfall-Verwertungsquote stagniert seit 2019 bei 82 Prozent.
Im Jahr 2023 sind in Deutschland nach vorläufigen Ergebnissen 380,1 Millionen Tonnen Abfälle angefallen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) zum Internationalen Tag der Umwelt am 5. Juni 2025 weiter mitteilt, waren das 4,8 Prozent oder 19,0 Millionen Tonnen Abfälle weniger als im Vorjahr. Damit sank das jährliche Abfallaufkommen seit dem Höchststand von 417,2 Millionen Tonnen im Jahr 2018 kontinuierlich. Weniger Abfälle als im Jahr 2023 waren in Deutschland zuletzt 2010 (373,0 Millionen Tonnen) angefallen. Das Aufkommen an Bau- und Abbruchabfälle sank 2023 erstmals seit 2012 unter 200 Millionen Tonnen.
8,1 Prozent weniger Bau- und Abbruchabfälle als im Vorjahr
Der überdurchschnittliche Rückgang bei den Bau- und Abbruchabfällen um 8,1 Prozent oder 17,4 Millionen Tonnen war maßgeblich für die Gesamtentwicklung des Abfallaufkommens im Jahr 2023. Ebenfalls deutlich verringerte sich das Aufkommen an übrigen Abfällen (Produktions- und Gewerbeabfälle unterschiedlichster Art), und zwar um 3,3 Prozent oder 1,6 Millionen Tonnen. Auch die Abfälle aus der Gewinnung und Behandlung von Bodenschätzen verzeichneten einen weiteren, aber vergleichsweise geringen Rückgang um 1,4 Prozent oder 0,4 Millionen Tonnen. Die Menge an Siedlungsabfällen (Abfälle aus privaten Haushalten oder vergleichbaren Einrichtungen wie zum Beispiel Kantinen) stieg, allerdings nur geringfügig um 0,6 Prozent oder 0,3 Millionen Tonnen. Auch die bereits in einer Abfallentsorgungsanlage behandelten sogenannten Sekundärabfälle nahmen mit einem Anstieg um 0,3 Prozent oder 0,2 Millionen Tonnen wieder leicht zu.
Bau- und Abbruchabfälle machen weiterhin über die Hälfte des Abfallaufkommens aus
Trotz des deutlichen Rückgangs machten die Bau- und Abbruchabfälle im Jahr 2023 mit 198,8 Millionen Tonnen weiterhin den Großteil des Gesamtabfallaufkommens aus (52 %), gefolgt von den Sekundärabfällen mit 57,3 Millionen Tonnen (15 %), den Siedlungsabfällen mit 48,9 Millionen Tonnen (13 %), den übrigen Abfällen mit 47,0 Millionen Tonnen (12 %) und den Abfällen aus der Gewinnung und Behandlung von Bodenschätzen mit 28,2 Millionen Tonnen (7 %).
Kein Trend erkennbar: Weiterhin 82 Prozent der Abfälle stofflich oder energetisch verwertet
313,3 Millionen Tonnen Abfälle wurden im Jahr 2023 verwertet. Das entspricht einer Verwertungsquote von 82 Prozent. Damit blieb die Verwertungsquote des Gesamtabfallaufkommens seit dem Jahr 2019 unverändert. Die meisten der verwerteten Abfälle (266,4 Millionen Tonnen oder 70 % aller Abfälle) wurden stofflich verwertet, also recycelt. Auf Deponien entsorgt wurden 16 Prozent (59,5 Millionen Tonnen) der Abfälle.
Quelle: Destatis