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Stahlzölle: DIHK warnt vor Protektionismus auf beiden Seiten

Die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, die Zölle auf Stahl und Aluminium zum 4. Juni von 25 auf 50 Prozent anzuheben, stößt in der deutschen Wirtschaft auf Unverständnis.

„Die Verdopplung der US-Zölle auf Stahl und Aluminium wäre ein herber Rückschlag für die transatlantischen Handelsbeziehungen – mitten in laufenden Gesprächen“, warnt Volker Treier, Außenwirtschaftschef der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK). „Statt Verständigung droht nun Eskalation.“ Denn: „Die Zölle träfe nicht nur die Stahlbranche oder Aluminiumhersteller, sondern ganze Lieferketten und viele Endprodukte wie Maschinen oder Sportgeräte, die Stahl und Aluminium enthalten.“

USA weiterhin wichtigster Absatzmarkt

Unabhängig davon bleibe Amerika für die deutsche Wirtschaft insgesamt der wichtigste Absatzmarkt, stellt Treier klar. „Über 1,2 Millionen Arbeitsplätze in Deutschland hängen am Export in die USA.“ Er verweist auf eine aktuelle Umfrage unter den deutschen Auslandshandelskammern, der zufolge 85  Prozent der dort aktiven deutschen Unternehmen spürbare Belastungen durch die US-Handelspolitik erwarten.

„Zölle und Gegenzölle kennen keine Gewinner – sie gefährden das Vertrauen, verteuern Produkte und schwächen die Wettbewerbsfähigkeit auf beiden Seiten des Atlantik“, bemerkt der DIHK-Außenwirtschaftschef. Das für den 5. Juni angekündigte Treffen zwischen dem Bundeskanzler und dem US-Präsidenten sei zwar „ein Signal des Dialogs“, doch die deutsche Wirtschaft brauche langfristige Sicherheit, keine weiteren Eskalationen.

Mit Augenmaß gegenhalten

„Für die EU gilt jetzt: Gegenhalten, wo nötig – aber mit Augenmaß“, mahnt Treier. „Protektionismus auf beiden Seiten führt nur in eine Sackgasse.“ Ein fairer Zugang zum US-Markt sei für die exportstarke deutsche Wirtschaft unverzichtbar. „Gleichzeitig muss Europa gezielt neue Märkte erschließen – durch zügige Fortschritte bei Abkommen mit Mercosur, Indien oder Indonesien. Wer neue Mauern baut, muss mit wirtschaftlichen Gegenwinden rechnen – wer auf offene Märkte setzt, stärkt Resilienz und Zukunftschancen.“

Quelle: DIHK

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