Ab Januar 2026 soll ein Industriestrompreis von rund 5 Cent/Kilowattstunde gelten – für energieintensive Unternehmen mit Effizienz- und Nachhaltigkeitsauflagen.
Der BDE unterstreicht die dringende Notwendigkeit der von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche angekündigten Einführung eines Industriestrompreises ab Januar 2026 als wichtigen Schritt zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes Deutschland. Gleichzeitig mahnt der Verband, nicht nur die energieintensiven Unternehmen der Kreislaufwirtschaft, sondern auch den Mittelstand zu entlasten.
„Die Preise für Energie treiben die Produktionskosten in Deutschland hoch. Das bremst den Aufschwung, der jetzt kommen muss, aus. Daher ist die schnelle Entlastung für energieintensive Unternehmen richtig“, erklärt Anja Siegesmund, geschäftsführende Präsidentin des BDE. „Unsere Unternehmen leisten mit hohem Energieeinsatz einen entscheidenden Beitrag für CO₂-Einsparung und Rohstoffsicherung. Diese Leistung muss sich auch im Zugang zu wettbewerbsfähigen Strompreisen widerspiegeln.“
Nach den Ankündigungen aus dem Bundeswirtschaftsministerium sollen besonders stromintensive Industrien – wie die Stahlbranche – künftig von einem staatlich subventionierten Strompreis profitieren, sofern sie Investitionen in Energieeffizienz und Nachhaltigkeit nachweisen. Für viele Betriebe der Entsorgungs- und Recyclingwirtschaft, die mit komplexen Aufbereitungsprozessen, Sortieranlagen oder Schmelzbetrieben ebenfalls hohe Stromkosten tragen, wäre eine vergleichbare Entlastung überlebenswichtig, betont der BDE.
„Wir brauchen einen Industriestrompreis, der nicht nur die Industrie pauschal schützt, sondern Zukunftsindustrien stärkt“, spricht sich Siegesmund weiter aus. „Kreislaufwirtschaft ist Klimaschutz in Aktion – und Mittelständler aus unserer Branche investieren längst in moderne, energieeffiziente Anlagen. Diese dürfen nicht übersehen werden.“
Der Verband fordert die Bundesregierung auf, bei der Ausgestaltung des Modells eine sektorübergreifende Perspektive einzunehmen und auch Unternehmen der Kreislaufwirtschaft zu berücksichtigen. Nur so könne Deutschland seine Klimaziele erreichen und zugleich Wertschöpfung und Arbeitsplätze im Land halten. „Der Mittelstand braucht genauso Planungssicherheit wie große Player. Wer morgen noch in Recyclingtechnologien investieren soll, braucht heute faire Rahmenbedingungen“, sagt Siegesmund. „Ein zukunftsfähiger Industriestrompreis muss den Wandel zur Kreislaufwirtschaft ganzheitlich antreiben und darf nicht weite Teile ausblenden.“
Quelle: BDE




