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Schrott: Weitere Preisanstiege zu erwarten

Im Januar 2025 sank die Weltrohstahlproduktion um 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Insbesondere der Rückgang in China um 5,6 Prozent und Japan um 6,6 Prozent belastete, während die Produktion in Indien sich um 6,8 Prozent erhöhte. Die Produktion der USA erhöhte sich leicht um 1,2 Prozent, in der EU war der Ausstoß erneut leicht rückläufig (-3,3 %). Insbesondere in Deutschland war der Rückgang mit 8,8 Prozent deutlich.

Das berichtet die IKB Deutsche Industriebank AG in ihrer neuesten Rohstoffpreis-Information. Für das Gesamtjahr 2025 wird nach einem leichten Rückgang von 1,0 Prozent im Jahr 2024 ein leichter Anstieg von 1,0 Prozent auf rund 1,9 Milliarden Tonnen erwartet. Wesentlich für eine Erholung sind weitere Fortschritte bei der Stabilisierung des chinesischen Immobiliensektors, positive Effekte aus der Zinsanpassung auf den privaten Konsum und Unternehmensinvestitionen sowie die Umsetzung angekündigter Infrastrukturmaßnahmen. Für Deutschland erwartet die IKB in 2025 eine Tonnage auf dem Vorjahresniveau von 37,2 Millionen Tonnen.

Im Februar 2025 stiegen die Schrottpreise den dritten Monat in Folge – getrieben durch eine angespannte Materialverfügbarkeit, eine rege türkische Importnachfrage und einen erhöhten Verbraucherbedarf. Das Neuschrottvolumen im Maschinenbau sank aufgrund des weiterhin niedrigen Produktionsniveaus um 20 Prozent im Vergleich zum Monat des Vorjahres, während die schwache Baukonjunktur das Altschrottaufkommen belastet – 216.000 genehmigte Wohnungen in 2024 belegen den niedrigsten Stand seit 2010. Impulse aus dem Werkzeugbau, die das Neuschrottaufkommen zuletzt erhöhten, lassen in der zweiten Jahreshälfte auf eine Konjunkturbelebung hoffen. Bei knappen Angeboten und steigender Nachfrage werden bis Mitte 2025 weitere Preisanstiege bei den Schrottpreisen erwartet.

Die Spotmarktpreise für Eisenerz frei China sind im Februar im Monatsmittel gegenüber Januar um 4,5 Prozent gestiegen, die Kokskohlepreise um 3,2 Prozent gesunken. Die Preise für Warmbreitband legten im Februar durchschnittlich um vier Prozent gegenüber dem Vormonat zu. Bei einem leicht sinkenden Zinkpreis zeigten verzinkte Bleche eine ähnliche Preisentwicklung. Walzdraht notierte im Monatsmittel rund ein Prozent über dem Vormonat. Nach der Bestätigung von US-Präsident Trump, dass 25 Prozent Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte erhoben werden, wird kurzfristig eine erhöhte Nachfrage erwartet, da Abnehmer Vorräte aufbauen, bevor die Zölle in Kraft treten. Gleichzeitig steigen laut ZEW die Konjunkturerwartungen in Deutschland aufgrund der Hoffnungen auf eine handlungsfähige neue Bundesregierung.

Auf europäischer Ebene sorgen die jüngsten Zinssenkungen sowie die dabei erwartete Ankurbelung der Konsumnachfrage für optimistischere Aussichten. Vor diesem Hintergrund erwartet die IKB, dass die europäischen Spotmarktpreise für Stahl bis Mitte 2025 weiter anziehen werden.

Quelle: IKB Deutsche Industriebank AG

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