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Papierindustrie blickt auf herausforderndes erstes Halbjahr 2025 zurück

Produktionsmenge der deutschen Papier- und Zellstoffindustrie um 3,1 Prozent geringer als im Vorjahr. Branchenumsatz in den ersten sechs Monaten mit 7,4 Milliarden Euro rückläufig. Wachsend hingegen das Verpackungspapiersegment mit einem Produktionsplus von 1,5 Prozent.

Im ersten Halbjahr 2025 belief sich die Produktionsmenge von Papier, Karton und Pappe in Deutschland auf insgesamt 9,6 Millionen Tonnen. Damit lag sie mit 3,1 Prozent deutlich unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Der mengenmäßig größte Sortenbereich der Verpackungspapiere verzeichnete im ersten Halbjahr hingegen eine stabile Entwicklung. Er profitierte vom wachsenden Online-Handel und der gestiegenen Nachfrage nach nachhaltigen Verpackungslösungen mit einem Produktionsplus von 1,5 Prozent. Mit 6,4 Millionen Tonnen machen Verpackungspapiere mittlerweile etwa zwei Drittel der Gesamtproduktion aus.

Technische und Spezialpapiere zeigten konjunkturbedingt eine leicht rückläufige Entwicklung. Die Produktion verringerte sich dabei auf 731 Tausend Tonnen (- 1,4 Prozent). Hintergrund ist dabei auch der internationale Wettbewerb. Die Herstellung von Hygienepapieren ging im Zeitraum Januar bis Juni 2025 um 3,3 Prozent zurück und lag bei 675 Tausend Tonnen.

Die Produktion im Bereich der Grafischen Papiere war im Zeitraum Januar bis Juni 2025 weiter rückläufig und ging um 17 Prozent auf knapp 1,8 Millionen Tonnen zurück. Gründe dafür sind die weiterhin zunehmende Digitalisierung des Medien- und Werbegeschäfts, sowie die Standortschließungen und Stilllegungen von Papiermaschinen in diesem Produktsegment. Ferner ist der starke Rückgang auf einen Basiseffekt zurückzuführen: Im ersten Halbjahr 2024 lag das Produktionsniveau noch merklich höher als im zweiten Halbjahr, was die prozentuale Veränderung im aktuellen Jahr entsprechend größer erscheinen lässt.

Halbjahresumsatz geht gegenüber Vorjahr zurück

Die Branche erzielte in den ersten sechs Monaten 2025 einen Umsatz von 7,4 Milliarden Euro und liegt damit 2,1 Prozent unter dem Umsatz im ersten Halbjahr 2024. Damit setzt sich der Umsatzrückgang aus 2024 in 2025 fort, fällt jedoch geringer aus als der Rückgang beim Absatz. Die Absatzmenge sank im ersten Halbjahr 2025 auf 9,5 Millionen Tonnen. Im Vergleich zum Vorjahr kam es somit zu einem Rückgang von 3,3 Prozent der Gesamtmenge. Aufgrund der schwachen konjunkturellen Lage ging der Inlandsabsatz mit 4,6 Prozent deutlich stärker zurück als der Auslandsabsatz, der lediglich um 1,9 Prozent sank. Das Exportgeschäft der Papier- und Zellstoffindustrie als international stark verflochtene Vorleistungsbranche entwickelte sich im ersten Halbjahr 2025 uneinheitlich: Einem Rückgang der Ausfuhren in die westlichen EU-Staaten von 3,6 Prozent stand ein Absatzplus von 3,5 Prozent in die östlichen EU-Staaten gegenüber.

So viele Ausbildungsplätze wie seit 20 Jahren nicht mehr

Die Unternehmen der Papier- und Zellstoffindustrie bekennen sich mit einer Rekordzahl an angebotenen Ausbildungsplätzen zur Fachkräftesicherung und positionieren sich damit klar als zukunftsorientierte Arbeitgeber: Für das laufende Ausbildungsjahr wurden 923 Ausbildungsplätze angeboten – so viele wie seit dem Jahr 2004 nicht mehr. Auch die Zahl der tatsächlich besetzten Ausbildungsplätze legte um rund fünf Prozent auf 720 deutlich zu (2024: 688).

Quelle: Verband Die Papierindustrie e. V.

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