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Welthandel von Trump-Wahl zunächst unbeeindruckt

Dr. Klaus-Jürgen Gern, Leiter Konjunktur Welt am IfW Kiel, kommentiert die neuesten Zahlen zum Welthandel, die kürzlich vom niederländischen Forschungsinstitut CPB vorgelegt wurden und nach denen der weltweite Warenhandel im November gegenüber dem Vormonat preisbereinigt um 0,4 Prozent gestiegen ist:

„Der Aufwärtstrend im Welthandel, der etwa seit einem Jahr anhält, setzte sich im November fort. Mit einem Anstieg von knapp 0,4 Prozent blieb die Zuwachsrate gegenüber dem Oktober praktisch unverändert.

Die Entwicklung des Welthandels steht unter dem Eindruck der Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten und den von ihm angekündigten massiven Zollerhöhungen. Längerfristig würden neue Einfuhrzölle in den USA den Welthandel zwar deutlich reduzieren. Kurzfristig könnte der Welthandel durch die Ankündigung aber sogar Impulse erhalten, weil viele Importeure versuchen werden, höheren Zöllen zuvorzukommen und ihre Bestände an Importwaren zur Vorsicht aufstocken.

Ein solcher Effekt ist aus den aktuellen Zahlen indes noch nicht abzulesen. Zwar sind die Importe der USA im November tatsächlich kräftig – um 4,2 Prozent – gestiegen. Dies war aber nur eine Normalisierung nach einem noch stärkeren Rückgang im Oktober, der durch die Auswirkungen von Hurrikans und Streiks auf die Häfen in den USA bedingt war. Das Niveau der Importe war im November nicht höher als im September. Auch der Anstieg der Exporte in Deutschland um preisbereinigt rund 1,5 Prozent folgt einer sehr schwachen Entwicklung in den Vormonaten und kann somit nicht als Signal einer Trendwende interpretiert werden. Die Exporte Chinas sind im Vergleich zum Oktober leicht gesunken, was ebenfalls gegen erhebliche Vorzieheffekte spricht. Ein durch Zollängste ausgelöster Aufschwung im Welthandel ist zwar weiter ein plausibles Szenario, im November war davon aber noch wenig zu spüren.“

Quelle: Kiel Institut für Weltwirtschaft

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